Angst vor den Russen

Deutscher baut sich Atombunker samt Waffenarsenal

Ausland
21.11.2014 14:27
Aus Angst vor Angriffen aus Russland hat sich ein Deutscher einen "privaten Atombunker" samt riesigem Waffenarsenal angelegt. Bei der Durchsuchung des selbst gebauten Kellerraumes im bayrischen Landkreis Kelheim entdeckten die Beamten mehr als 140 Waffen sowie eine größere Menge Material zur Sprengstoffherstellung.

Die Polizei beschlagnahmte zwei Maschinenpistolen, 80 Langwaffen, 60 Handfeuerwaffen, rund 20.000 Schuss Munition sowie 40 Kilo Material zur Herstellung von Sprengstoff. Nach eigenen Angaben wollte der 59 Jahre alte Elektriker sich und seine Familie in dem Bunker vor Angriffen aus Russland schützen, wie ein Sprecher des bayrischen Landeskriminalamts (LKA) am Freitag mitteilte.

Hortete im Bunker auch Lebensmittel
Spezialisten des LKA benötigten drei Tage zur Durchsuchung der Anlage. Bei dem Einsatz arbeiteten die Ermittler auch mit schwerem Gerät und rissen unter anderem mit Bohrhämmern Wände und Böden ein. Der Bayer hatte im Keller auch größere Lebensmittelvorräte angelegt sowie eine Luft- und Wasseraufbereitungsanlage eingebaut. Nach Angaben des LKA war der Mann den Behörden bisher nicht bekannt gewesen.

Der Mann wurde im Zuge der Durchsuchungen festgenommen, ihm werden Verstöße gegen das Kriegswaffengesetz, das Waffen- und das Sprengstoffgesetz vorgeworfen. Hinweise auf eine psychische Erkrankung lägen bei dem Handwerker nicht vor. "Nach jetzigem Ermittlungsstand ist ein extremistischer Hintergrund nicht erkennbar", betonte das LKA.

Fall gibt der Polizei viele Rätsel auf
Für die Ermittler gibt der Fall dem Sprecher zufolge noch viele Rätsel auf. So sei noch völlig unklar, ob der Mann bereits zu Zeiten des Kalten Krieges oder erst in den vergangenen Jahren mit dem Bau und der Ausstattung des Bunkers begonnen habe. Die Anlage sei aber auf einem aktuellen Stand gewesen, so hätten sich in dem Lager neue Lebensmittelvorräte befunden. Wie der LKA-Sprecher sagte, soll der Festgenommene den Bunker alleine gebaut haben. Zur Größe der Anlage konnte der Sprecher keine Angaben machen. Diese sei sehr unübersichtlich und verwinkelt, die Größe müsse noch ermittelt werden.

Zu den familiären Verhältnissen des Elektrikers äußerte sich der LKA-Sprecher zurückhaltend. Die Familie, die der Mann vor dem russischen Angriff schützen wollte, habe zwar noch mit ihm im Haus gelebt, die Angehörigen hätten sich aber im Streit mit dem Verdächtigen befunden.

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