Borckenstein

“Wir geben die Hoffnung nicht auf”

Steiermark
10.02.2016 17:29

Seit Mittwoch ist es offiziell: Der traditionsreiche oststeirische Garn- und Zwirnhersteller Borckenstein (Neudau) ist in Insolvenz. Jetzt wird um eine finanzielle Sanierung gerungen. Die Betroffenheit in der Region ist groß, berichtet SP-Bürgermeister Wolfgang Dolesch. "Die Hoffnung geben wir aber nicht auf."

770 Mitarbeiter waren in der Borckenstein-Spinnerei in Neudau im Jahr 1968 beschäftigt: Höchststand! Danach ging die Mitarbeiterzahl etwa durch modernere Maschinen zurück, größere Einschnitte gab es 1995 und 2002. Derzeit sind 286 Menschen im Werk beschäftigt, "etwa 130 haben ihren Wohnsitz in der Gemeinde, die meisten anderen im restlichen mittleren Lafnitztal", verdeutlicht Dolesch die Bedeutung von Borckenstein für die Region. Seit Generationen arbeiten auch Mitglieder von Dolesch’ Familie im Betrieb.

Billig-Konkurrenz aus Fernost
Angesichts der übermächtigen Textilindustrie in Asien ist Borckenstein längst von der Massenproduktion abgegangen, setzt auf Qualität und Nischen. Dennoch: "Die Textilbranche war und ist einem enormen Preisdruck ausgesetzt. Kurzfristige Einbrüche sind nicht steuerbar oder längerfristig absehbar", heißt es vom österreichischen Textilfachverband. Besonders hart traf Borckenstein die jüngsten Erhöhungen der Rohstoffpreise, etwa bei Viskose (plus zehn Prozent).

Entscheidung am 2. Mai
Zum Insolvenzverwalter wurde laut den beiden Kreditschutzverbänden AKV und KSV der Grazer Rechtsanwalt Alexander Isola bestellt. Die Entscheidung, ob der Sanierungsplan für Borckenstein grünes Licht erhält, soll am 2. Mai fallen.

Wie viele Mitarbeiter im Zuge eines Neustarts den Job verlieren, ist offen. Der italienische Eigentümer verspricht jedenfalls eine Stiftung für die Betroffenen.

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