Teure Bergekosten

Wenn der Unfall doppelt schmerzt

Steiermark
23.05.2016 16:48

Das Sommerwetter bringt die Hochsaison der Bergretter. Allzu oft müssen sie miterleben, dass Verunfallte zum gesundheitlichen Schaden auch noch hohe Bergungs-Kosten haben. "Es ist wichtig, sein Risiko vorher einzuschätzen", betont Heribert Eisl, Ortsstellenleiter der Bergrettung Ramsau, der auch als Flugretter in Niederöblarn im Einsatz ist. "Dann kann man sich mit wenig Geld gut schützen."

Heribert Eisl kann ein Lied davon singen: Nicht selten haben Unfälle für die Betroffenen ein teures Nachspiel. Denn die normale Krankenversicherung steigt bei Freizeitunfällen im alpinen Gelände aus, was die Bergungskosten betrifft. Doch in welchen Fällen braucht man eine Versicherung, die etwa Transport und Krankengeld-Zahlungen abdeckt? Die "Steirerkrone" verschaffte sich einen Überblick.

Wo passieren die meisten Freizeitunfälle im Sommer?
Beim Wandern, Klettern und Mountainbiken.

Wann steigt die normale Krankenversicherung aus?
Wer sich beim Schwammerlsuchen das Bein bricht, kann auf den Bergekosten sitzen bleiben. Bei einem Herzinfarkt im Wald zahlt aber die Krankenversicherung, ebenso bei Unfällen im Straßenverkehr. Wichtig: Die unmittelbare medizinische Behandlung wird immer bezahlt, wie ein Sprecher der Gebietskrankenkasse betont. Der Transport, etwa bei Freizeitunfällen im alpinen Gelände, kann für den Patienten allerdings teuer werden. Dafür gibt es Bergekostenversicherungen. Für andere Folgekosten, etwa Verdienstentgang durch Invalidität oder längere Krankheit, empfiehlt sich außerdem eine private Unfallversicherung.

Wann steigt auch die Unfallversicherung aus?
Bei Trunkenheit oder Unfällen im Zuge strafbarer Handlungen. Auch Extremsportler müssen genau aufpassen. Paragleiter brauchen eine eigene Versicherung, ebenso manche Wassersportler, zum Beispiel bei extremem Rafting oder Canyoning. Manche Versicherer steigen beim Klettern ab Schwierigkeitsgrad vier aus.

Wie viel kostet ein Hubschraubereinsatz?
Zur Pauschale kommen etwa beim Christophorus des ÖAMTC 75 Euro pro Flugminute, macht meist 3000 bis 4000 Euro. Bei aufwändigen Einsätzen, bei denen auch eine Personensuche notwendig ist, können bis zu 10.000 Euro anfallen.

Wer bezahlt meinen Hubschrauber, wenn ich ihn gar nicht anfordere?
Wenn ein Rettungseinsatz im unwegsamen Gelände zu Fuß oder mit dem Wagen nicht zumutbar ist, fordert das Rote Kreuz den Hubschrauber an, unabhängig vom Willen des Verunfallten. Bezahlen muss er den Einsatz selbst - oder eben die eigene Versicherung.

Wo kann ich mich privat absichern?
Durch Mitgliedschaft bei alpinen Vereinen (Alpenverein, Naturfreunde), bei Verkehrsklubs (ARBÖ-Sicherheits-Pass; ÖAMTC-Schutzbrief), bei Kreditkarten-Anbietern, als förderndes Bergrettungs-Mitglied.

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