Etwa 15 Prozent beträgt derzeit der Radanteil am Gesamtverkehrsaufkommen in Graz. Ein Anteil, der laut Wolfgang Wehap von "ARGUS" weit höher sein könnte: "Wir brauchen klare Signale, dass der Radverkehr der Grazer Politik am Herzen liegt." Hier einige Vorschläge für solche Signale:
- Fahrradstraßen: Der Durchzugsverkehr soll hier eingedämmt werden. Pkw sollen nur sehr eingeschränkt fahren dürfen – die Radler bevorrangt. Wehap: "Die gesetzliche Grundlage gibt es. In Wien existieren schon Fahrradstraßen." Vorschläge für Graz sind: Zinzendorfgasse, Rechbauerstraße/Morellenfeldgasse, Lagergasse (Lutz bis Griesplatz), Schubertstraße, Laimburggasse/Hasnerplatz/Vogelweiderstraße, Brockmanngasse, Oeverseegasse/Korngasse/Brückengasse.
- Nachholbedarf Radwege: Die Ost-West-Verbindungen in Graz seien, laut Wehap, prinzipiell schlecht. Weitere Vorschläge: Bereich Kalvarienberggürtel, St. Peter (Plüddemanngasse), Opernring, Peter-Tunner-Gasse. Wehap: "Vor allem, was die Erschließung der neuen Stadtteile Graz-Reininghaus und Smart City angeht, fehlen Konzepte."
- Die Radwegebenutzungspflicht: Die soll für gewisse Radwege fallen – speziell für alte, die schmal und unübersichtlich sind.
- Aufstellflächen: Das sind Flächen in Kreuzungsbereichen für Radler. Wehap: „Die sind an vielen Stellen in Graz schon viel zu klein. Es staut sich, das ist auch nicht ungefährlich.
- Abstellflächen: Die würden vor allem in der Innenstadt fehlen – insbesondere überdachte und mit guten Sicherheitseinrichtungen versehene zum Versperren der Räder.
- Mehr Rücksicht: Wehap: "Der Radverkehr wird oft stiefmütterlich behandelt. Gibt es Baustellen, ist für den Pkw-Verkehr gesorgt, aber Radler stehen mitunter plötzlich im Nichts."
Perfekt für Radler
Graz, meint Wehap, sei eigentlich perfekt für Radfahrer – flach, kompakt, mit geringen Entfernungen: "Aber es fehlt an Unterstützung für die Radler! Der Großteil der Radinfrastruktur in Graz stammt aus den 80er- bzw. 90er-Jahren. Es gibt Aufholbedarf. Graz hat als Radstadt etwas den Anschluss versäumt. Wien etwa ist da viel weiter als wir."
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