Klein, zierlich und ausgesprochen hübsch ist sie, die 30-jährige Angeklagte. Irgendwie sieht sie gar nicht so aus, wie man sich einen Automatenspieler vorstellt. Lehrerin ist die junge Steirerin von Beruf, momentan allerdings im Krankenstand. Denn sie macht eine stationäre Spielsucht-Therapie.
"Der Plan vieler Spieler"
"Es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist", sagt sie mit leiser Stimme am Dienstag in Graz vor Gericht. Mehr als 2700 Euro hat die Steirerin ihren Kollegen bei mindestens 13 Angriffen gestohlen, fasst Staatsanwalt Arnulf Rumpold zusammen. Meist am Wochenende. Ihr Plan war, sich das Geld nur auszuborgen, ganz viel zu gewinnen und dann alles zurücklegen, bevor wer etwas merkt. "Der Plan vieler Spieler", weiß Richter Stefan Koller. "Nur á la longue gewinnen nie Sie, sondern nur der Automaten-Aufsteller."
Seit acht Jahren spielt die 30-Jährige schon. Ihr derzeitiger Schuldenstand beträgt 26.000 Euro. "Und bringt die Therapie etwas?", fragt der Richter. "Ja, total. Es werden Probleme aufgezeigt, die mir nicht klar waren." - "Der Hut brennt", betont der Vorsitzende.
Milde Strafe
Im Endeffekt überwiegen bei der geständigen, unbescholtenen Lehrerin die Milderungsgründe: zehn Monate bedingt und die Weisung, die Therapie fortzusetzen; nicht rechtskräftig.
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