Neue OP-Technik

“Spaltkindern” bleibt einiges erspart

Steiermark
04.09.2015 09:51
Die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, umgangssprachlich Hasenscharte genannt, gehört zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Abgesehen davon, dass es nicht schön aussieht, haben die Kinder Schwierigkeiten beim Schlucken, Essen und später auch beim Sprechen. Am Grazer LKH kann die Fehlbildung neuerdings mit nur einer Operation korrigiert werden.

Sie habe in der 26. Schwangerschaftswoche erfahren, dass ihr Sohn Jannis mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte auf die Welt kommen wird, erzählt Yvonne S. Zuerst sei für sie eine kleine Welt zusammengebrochen. "Aber man muss es nehmen, wie es ist!" Die Ursache für die Fehlbildung ist unklar. Bei Jannis könnte es eine erbliche Veranlagung sein. Es gibt noch jemand in der Familie, der eine Spaltbildung hatte. Faktum ist: Eines von 500 Neugeboreren ist betroffen. "15 Kinder kommen in unserer Region jedes Jahr mit einer Lippen-Gaumen-Spalte auf die Welt", sagt die Kieferchirurgin Katja Schwenzer-Zimmerer.
Die Ärztin hat eine neue Operationstechnik entwickelt, bei der die Spalte in nur einem einzigen Eingriff geschlossen wird. Früher waren dafür mehrere Operationen bis ins Teenageralter nötig. "Dadurch war der Familienalltag immer wieder gestört", erklärt Gernot Brunner, der ärztliche Leiter des LKH Graz.

Nach der Geburt bekommen die Babys erst einmal eine Trink- und Gaumenplatte, damit sie atmen und trinken können. Im Alter von nur drei Monaten werden sie dann operiert – vorausgesetzt, sie wiegen fünf Kilogramm. Da Jannis etwas zu leicht war, musste er vier Wochen länger warten.
Er wurde am 21. April des heurigen Jahres operiert. Alles ist gut verlaufen. "Er konnte schon zwei Wochen später ganz normal essen", ist die Mutter erleichtert. Jannis ist jetzt neun Monate alt und ein aufgewecktes, quietschvergnügtes Bürschchen.
"Er wird eine Zahnregulierung brauchen und später eventuell eine kosmetische Operation der Nase und der Lippe", sagt die Kieferorthopädin Margit Pichelmayer. Wenn er groß ist, wird man nur noch an der kleinen Narbe zwischen der Nase und der Oberlippe sehen können, dass er anders war als andere Kinder...

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