Drei Jahre Gefängnis

Russischer Strip-Tänzer wegen Hehlerei verurteilt

Steiermark
25.11.2010 13:48
Ein Stripper, Tänzer und Zirkuskünstler hat sich am Donnerstag im Grazer Straflandesgericht wegen schwerer gewerbsmäßiger Hehlerei verantworten müssen. Ihm wurde vorgeworfen, gestohlene Autos in die Ukraine gebracht zu haben. Der Angeklagte leugnete vehement. "Ich bin kein Krimineller", meinte er. Das Gericht glaubte ihm aber nicht, und so wurde der Entertainer - so seine eigene Bezeichnung - zu drei Jahren Haft verurteilt.

Der 45-jährige Angeklagte hatte jede Menge Zeitungsausschnitte und Fotos dabei, die ihn mehr oder weniger leicht bekleidet bei der Arbeit zeigten. Die Richterin legte allerdings keinen Wert auf Durchsicht der umfangreichen Dokumentation. Der gebürtige Russe wurde im Oktober verhaftet, als er ein offensichtlich manipuliertes Fahrzeug durch Österreich in die Ukraine oder nach Moldawien bringen wollte.

Verworrene Aussage
Seine Geschichte dazu war für Richterin Elisabeth Juschitz nicht ganz nachvollziehbar. Es begann in Spanien mit einem geplanten Bootskauf für einen Russen, dann sollte er von dort einen Wagen für eine Familie aus der Ukraine nach Moldawien überstellen, und zuletzt fuhr er wieder nach Spanien, um das gleiche Auto nochmals nach Moldawien zu bringen. "Warum fährt eine Familie dauernd mit dem Auto nach Spanien und fliegt dann zurück? Und warum bringen Sie das Auto nach Moldawien, wo die doch in der Ukraine wohnen?", fragte die Richterin den Angeklagten, der darauf auch keine Antwort wusste.

Rund 20 Wägen überstellt
Tatsache ist, dass der 45-Jährige immer wieder mit teuren Autos durch Europa gefahren ist, bei denen es sich laut Polizei um "Doublettenfahrzeuge" gehandelt hat. Diese Pkws wurden gestohlen und dann so manipuliert, dass sie mit echten Daten, die von meist unwissenden Fahrzeughaltern stammen, übereinstimmten. Rund 20 solche Wägen soll der Unterhaltungskünstler auf diese Weise überstellt haben. "Diese Autos wurden bei einem Wanderzirkus benutzt" rechtfertigte sich der Beschuldigte. Er habe mit diesen Fahrzeugen Ausrüstung transportiert. "Im Porsche?", fragte die Richterin entgeistert. "Nein, damit ist mein Chef gefahren, der hat damit den Zauberer transportiert", so die todernste Antwort, die zu einem Heiterkeitsausbruch bei der Richterin führte.

"Ich bin jetzt etwas verwirrt", meinte der Beschuldigte schließlich. Das Gericht ging trotz der Unschuldsbeteuerungen des Künstlers davon aus, dass er einer kriminellen Vereinigung angehört. Er wurde zu drei Jahren Haft verurteilt und erbat sich Bedenkzeit. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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