Helden des Alltags:

Retter sprang in die eiskalte Mur

Steiermark
23.05.2015 14:19
Sie riskieren für andere ihr eigenes Leben, sie packen an, wenn andere wegschauen oder gar nicht helfen können, sie sind einfach da, wenn sie gebraucht werden. Andrej Puschnig von der Grazer Berufsfeuerwehr zum Beispiel ist so einer. Gemeinsam mit dem Verein "Sicher Leben in Graz" holen wir die Helden des Alltags jetzt vor den Vorhang – die Profi-Helfer aber auch die "privaten Helden".

In den kommenden Monaten werden wir Ihnen, geschätzte "Krone"-Leser, Frauen und Männer aus Graz vorstellen, die bei der Polizei, der Rettung, der Feuerwehr, der Ordnungswache oder auch als Privatperson besonderes geleistet haben. Sei es, dass Verletzten und Verunglückten geholfen wurde, dass durch einen Hinweis oder einen besonderen Einsatz Verbrechen aufgeklärt oder verhindert werden konnten oder auf eine ganz andere Art Courage gezeigt wurde.

Ehrung als Dankeschön
Ende des Jahres wird eine Jury jene Grazer küren, die sich besonders verdient gemacht haben. Unterstützt wird die Aktion vom Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. Bei einem großen Empfang im Rathaus werden unsere Helden des Alltags als Dankeschön von Nagl geehrt.

Andrej Puschnig
Andrej Puschnig von der Grazer Berufsfeuerwehr hat gute Chancen besonders gewürdigt zu werden. Es war ein kalter Februarmorgen diesen Jahres, als er und seine Kameraden von der Feuerwache-Süd zu einem gefährlichen Einsatz gerufen wurden. In der Mur, so der Anrufer, treibe ein Mensch.

Puschnig und seine Kameraden waren als erste Retter vor Ort. Sie erkundeten am Murufer gerade die Lage, als plötzlich ein Mann mitten in der Mur vorbei trieb. Andrej Puschnig überlegte nicht lange – er zog die Jacke aus und sprang, nur mit einem Polo, mit Schutzstiefeln und Hose, ins eiskalte Wasser.

Rasch entscheiden
"Wir mussten rasch entscheiden", erzählt er. "Wenn wir genug Zeit haben, dann zieht der, der ins Wasser springt, natürlich eine Schwimmweste an. Aber das war in diesem Fall nicht möglich. Ich habe mir gedacht: Das geht sich aus, ich kann den Mann retten!" Als Sicherung hatte Puschnig ein Seil dabei – aber in der eiskalten Mur voller gefährlicher Unterströmungen ist auch das keine Lebensversicherung

Nichts ohne Kameraden
Puschnig konnte den Mann tatsächlich retten und ans Ufer bringen – ein Einsatz am absoluten körperlichen Limit. Aber Puschnig drängt sich nicht in den Vordergrund: "So eine Rettung kann man allein nicht durchführen. Ohne die Kameraden geht das nicht. Man muss sich aufeinander zu hundert Prozent verlassen können."

Dass der Gerettete später trotz Puschnigs entschiedenem Handeln im Spital verstarb, das ist furchtbar tragisch, schmälert Puschnigs selbstlosen Einsatz aber keinen Deut.

Vorbilder
Für den Bürgermeister Siegfried Nagl sind Menschen wie Puschnig Vorbilder – zu Recht. Nagl: "Bei unseren Grazer Einsatzorganisationen sind Hunderte Männer und Frau ehrenamtlich und hauptamtlich aktiv. Sie sind Vorbilder und es ist gut und richtig, dass sie jetzt ein Mal im Mittelpunkt einer Serie der "Krone" stehen!" Klaus Gstirner, Obmann des Vereins "Sicher leben in Graz" ergänzt: "Manchmal gehen unsere Retter weit über ihre Grenzen, um unser Leben zu beschützen. Das gehört einfach öffentlich gewürdigt!"

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele