Mariazell-Leoben

Kritik an langer Rettungsfahrt

Steiermark
06.10.2015 17:52
Die Diagnose lautete Lungenriss. Vier Tage lang lag eine 27-jährige Mariazellerin in der Intensivstation des LKH Leoben. An der langen Rettungsfahrt dorthin üben Angehörige jetzt viel Kritik. So wurde erst spät das Blaulicht eingeschaltet und eine weitere Patientin zum Augenarzt gebracht.

Eine abgeschiedene Lage, schwierig nachzubesetzende Arztstellen, im alten Spital nur noch eine Ambulanz, deren Zukunft ungewiss ist: Für die medizinische Versorgung im Mariazellerland sind Lösungen erforderlich. Schon jetzt kommt es zu Situationen, die sich Bewohner der Ballungsräume nicht vorstellen können.

Etwa der Fall einer 27-jährigen Frau aus St. Sebastian: Vor zwei Wochen erlitt sie einen schweren Asthmaanfall, bekam kaum Luft. Nach einer ersten Versorgung in der LKH-Ambulanz ging es mit der Rettung weiter nach Leoben - "ohne Blaulicht, nur mit einer Fahrerin und einem Zivildiener", kritisiert der Vater. "Die Fahrt wurde an uns als nicht dringend zur Abklärung ins LKH Leoben weitergegeben", sagt Rotkreuz-Bezirksrettungskommandant Gerhard Gmeinbauer.

Panne mit Sauerstoffflasche
Daher wurde auch noch eine weitere Patientin im Reha-Zentrum Aflenz abgeholt, die zu einem Augenarzt nach Kapfenberg gebracht wurde. Zu allem Überdruss gab es im Rettungswagen eine Panne: Beim Umschließen der Sauerstoffflaschen wurde das Anschlussstück kaputt. Es konnte in der Reha Aflenz ersetzt werden.

In Kapfenberg wurde der Zustand der Asthma-Patientin schlechter. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde das Blaulicht eingeschaltet. Pikant: Ihr Freund traf bereits wenige Minuten vor dem Rettungswagen im Leobner LKH ein. Er war in der Zwischenzeit aber noch zuhause um zu duschen und Gewand zusammenzupacken.

"Es tut uns für die junge Dame sehr leid, dass sie diese schwere Krankheit erlitten hat und hoffen, es geht ihr wieder besser", heißt es vom Roten Kreuz. "Wir sind uns unserer Aufgabe voll bewusst und erledigen alle ärztlichen Transportaufträge so schonend sowie effizient wie möglich für die Patientinnen und Patienten."

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