Norwegen oder die Schweiz haben Eingriffe ohne Schmerzausschaltung längst verboten. In Österreich hinkt man noch nach - zumindest aber haben sich steirische Schweinebauern, die unter "Styriabrid" organisiert sind, freiwillig dazu verpflichtet, ab Jänner Schmerzmittel beim Kastrieren einzusetzen.
Tierschützer stiegen nun auf die Barrikaden, weil an einer oststeirischen Fachschule, der LFS Hatzendorf im Bezirk Feldbach, auch Schüler ohne jegliche Betäubung Ferkel kastrieren - zu Schulungszwecken und unter Aufsicht. "Das ist gesetzlich erlaubt", erklärte Direktor Herbert Oberecker auf "Krone"-Nachfrage. "200 Ferkel sind das im Jahr, die Schüler sind 16. Das wird in jeder landwirtschaftlichen Ausbildung so gemacht."
"Künftig nur noch mit Betäubung"
Beim zustädigen Landesschulinspektor Franz Patz klang das allerdings anders: "Die Schulen können das schon längst auch mit Betäubung machen - die meisten tun das." Alle anderen, auch jene unter Direktor Herbert Oberecker, werden das künftig tun müssen. Patz: "Ich habe massenhaft Protestschreiben wegen der Schule erhalten und noch am Dienstag das Schreiben rausgeschickt: Ab sofort darf in Schulen ausnahmslos nur mit Betäubung kastriert werden."
Auch Landesrätin Elisabeth Grossmann schaltete sich am Mittwoch in die Diskussion ein: "Mit dem heutigen Tag erfolgt die Kastration nur nach Verabreichung von Schmerzmitteln", hieß es aus dem Büro der SPÖ-Politikerin.
von Christa Blümel ("Steirerkrone") und steirerkrone.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.