Die Geschichte des Stücks ist schnell erzählt: Der Theaterdirektor bittet einen Schauspieler und einen Dichter hinter die Bühne. Er will aufhören – und so soll die Theaterwelt (in Form eines sie alle drei verbindenden Bühnenbildes) zertrümmert werden. Eine Aktion mit Symbolcharakter!
Ein Denkmal für Hubsi Kramar
Joachim J. Vötter hat einmal mehr einen wuchtigen, mitunter dem Artifiziellen nicht abgeneigten Text vorgelegt, in dem er nicht nur "Hubsi" Kramar und der seit Jahren andauernden Zusammenarbeit ein Denkmal setzt, sondern auch das Theater auf dem Theater feiert. Dazu fügt er Textschicht auf Textschicht, webt Anspielungen und Zitate hinein. Und als wäre das nicht schon komplex genug, steuert auch noch Regisseur Ernst M. Binder ein paar Bedeutungsebenen bei.
Präzise Regie, tolle Darsteller
Dass man sich aber trotzdem in das Stück fallen lassen, es verstehen und sogar unterhaltsam finden kann, liegt an jedem einzelnen Beteiligten. Da ist zum einen der poetische, verschwurbelte Text, der immer neue Blickwinkel öffnet, da ist zum anderen die unglaublich präzise Regie, die keine Schlampigkeiten oder Oberflächlichkeiten durchgehen lässt. Und da sind dann noch die drei Darsteller, die dieser Aufgabe mehr als gewachsen sind. Daniel Doujenis als "Schauspieler" und Markus Kofler als "Dichter" bieten eine Vielzahl an komischen und auch berührenden Momenten. Eine Klasse für sich ist in dieser Produktion freilich "Direktor" Hubert Kramar – nicht nur in seiner Paraderolle als Hitler. Ein Abend, der einen lehrt, was die Faszination Theater ausmacht.
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