Prozess in Graz:

Autotür gegen Kopf geschlagen, Raub erfunden

Steiermark
11.02.2016 16:09

33.000 Euro wollte ein Aushilfspostler (26) ergaunern, indem er einen Raub vortäuscht. Dafür schlug er sich noch selbst die Autotür gegen den Kopf. Doch er wurde entlarvt. Vor Gericht setzte es dafür ein Jahr bedingt plus vermutlich geschätzte 30.000 Euro für den von ihm verursachten Polizeieinsatz.

Von einem perfiden Plan spricht Anklägerin Kerstin Schilcher-Schmidt: "Sie haben ein besonderes Vertrauensverhältnis missbraucht." Denn der Angeklagte hatte als Urlaubsvertretung für einen Zusteller gearbeitet und dabei u. a. auch Pensionen ausgezahlt.

"Sie haben das schon schlau gemacht", sagt Richter Martin Wolf. "Sie haben sich sogar selbst verletzt" - "Aber nicht absichtlich", betont der Steirer. "Was soll das jetzt werden? Ein Geständnis schaut anders aus." - "Ja, eh. Beim zweiten Mal hab ich’s dann eh absichtlich gemacht", seufzt der 26-Jährige. So wollte der Aushilfspostler vortäuschen, dass ihm ein Räuber mit einer Pistole eine drübergezogen hat.

Viel kriminelle Energie
Als er dann später die 33.000 Euro, die er in einem Gebüsch versteckt hatte, holen wollte, wartete schon die Polizei. "Ich hab eh gewusst, dass die da sind." - "Dann wäre es schlauer gewesen, sich gleich zu stellen." - "Ich musste ja erst schauen, ob das Geld noch da ist…" - "Auch wenn Sie in Ihrem Inneren nicht wirklich geständig sind, war es ein perfekter Plan mit hoher krimineller Energie."

Der Richter lässt dann trotz des Naja-irgendwie-vielleicht-oder-auch-nicht-Geständnisses Gnade walten: ein Jahr bedingte Haft. "Und der Staat wird sich sicher zurückholen wollen, was sie an Kosten verursacht haben - wie zum Beispiel für die Hubschrauber-Suche nach einem Räuber, den es nie gab."

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