Buchmann:

Aufregung um seine “Diss”

Steiermark
23.06.2016 13:52

"Ich habe  meine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst!" - Das sagt Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann zu den Vorwürfen, er habe bei seiner Dissertation geschwindelt. Wie auch immer, die Grazer Karl-Franzens-Universität nimmt die Sache sehr ernst und hat ein Gutachten in Auftrag gegeben.

"Die Wirtschaft im Spannungsfeld von Zentrum und Peripherie: Ansätze zur Rückholung der Kundenkraft in die City am Beispiel der Landeshauptstadt Graz" nennt sich die Arbeit, die Christian Buchmann im Jahr 2000 verfasste und dafür - nach positiver Defensio - den Doktortitel verliehen bekam. Wie berichtet, zweifelt Plagiatsjäger Stefan Weber jetzt aber an, dass dabei alles mit rechten Dingen zugegangen ist. In einem 38-seitigen Gutachten behauptet der Salzburger, der VP-Landesrat habe auf 29,6 Prozent der Seiten von deutscher Fachliteratur abgeschrieben und das nicht entsprechend gekennzeichnet.

Nach bestem Wissen und Gewissen

"Ich habe die Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst", weist Buchmann die Anschuldigungen zurück, er habe das Rektorat umgehend um Prüfung ersucht. Die Dissertation habe er aus rein privaten und nicht aus beruflichen Erwägungen geschrieben - sprich, der Doktor habe ihm nicht genützt, so Buchmann. Dass er politische Konsequenzen ziehen würde, sollte ihm sein Titel aberkannt werden, schließt der Politiker daher aus. Er werde sich in dem Fall aber überlegen, ob er nicht eine neue Doktorarbeit in Angriff nehmen werde.

Unterdessen hat die Grazer Uni, die die Vorwürfe "sehr ernst" nimmt, die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität um die Erstellung eines Gutachtens gebeten. Sollte sich dabei herausstellen, dass ein Plagiat ("Abkupfern") vorliegt, wird ein Verwaltungsverfahren eingeleitet, an dessen Ende die Arbeit für nichtig erklärt und Buchmann der akademische Grad aberkannt werden könnte.

Erst seit 2008 werden in Graz wissenschaftliche Werke auf Plagiate überprüft.

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