Voitsberger bei DSDS

“Doktor Superstar” begeistert mit Steirer-Charme

Adabei
14.02.2011 10:27
Marco Angelini (Bild) ist Steirer, Arzt sowie Musiker - und in der RTL-Kultsendung "DSDS" begeistert der 26-Jährige seit Wochen Millionen von Fernsehzuschauern. Medizin ist seine Berufung, aber Musik seine Leidenschaft.

Schadenfreude? Nein. Genugtuung: auch nicht. Freude: schon. Schließlich darf er jetzt vor sieben Millionen Fernsehzuschauern singen. Hätte ihn der ORF für seine "Helden von Morgen" genommen, dann wären es nur an die 300.000 gewesen.

Marco Angelini, der Voitsberger, der zurzeit mit Steirer-Charme und Stimmband-Kunst im RTL-TV-Hit "Deutschland sucht den Superstar"   nicht nur Kandidaten-Schreck Dieter Bohlen, sondern auch die "Voter" daheim von Sendung zu Sendung überzeugt, ist heute gar nicht böse darüber, dass ihm die ORF-Experten die kalte Schulter gezeigt haben. Zu einem Kommentar darüber ist er nicht zu bewegen - der Gentleman schweigt eben - und genießt den Erfolg.

Weitere Station in Lebensschule
Noch ist er ja voll im Rennen. Und die Chance, dass er einer der letzten 15 sein könnte, bei denen es dann wirklich um die Wurscht geht, ist da. Aber auch wenn nichts daraus werden sollte - Marco Angelini hat jede "DSDS"-Minute genossen und betrachtet den TV-Wirbel als weitere Station in seiner Lebensschule.

Seine Jugend war ein einziges Abenteuer. "Ich bin in der Weststeiermark aufgewachsen, das war Natur pur. Wir haben im Tregistgraben Waldhütten gebaut und Staudämme angelegt. In der Sportvolksschule Voitsberg gab's dann Fußball, Handball, Tennis, Leichtathletik, Schwimmen, Surfen. Meine Mutter Bärbel, sie ist Sporterzieherin, war als Skifahrerin im österreichischen B-Kader, hat aber die Karriere aufgrund von Verletzungen abbrechen müssen. Deshalb haben mir die Eltern von diesem Sport abgeraten. Ich habe beim HSG Remus Bärnbach/Köflach Handball gespielt und bin mit der U-21 sogar Staatsmeister geworden. Daneben hat mich Opa Karl in die Geheimnisse des Angelns, Bastelns und der Bienenzucht eingeweiht."

Vater koordiniert Special Olympics
Eine Hauptrolle in seinem Leben spielte der Beruf seines Vaters Marc Angelini. Der - ein gebürtiger Luxemburger - ist Programmkoordinator der Special Olympics Österreich. "Dadurch", sagt Marco, "bin ich schon in jungen Jahren mit den Herausforderungen, die Menschen mit besonderen Bedürfnisssen in ihrer Lebensgestaltung haben, konfrontiert worden. Ich habe früh gelernt, dass sich der vermeintlich Stärkere in unserer Gesellschaft für den vermeintlich Schwächeren einsetzen sollte. Gleichberechtigung, Liebe oder Wertschätzung sollten nicht Schlagworte, sondern gelebte Werte sein."

Marco war als Special-Olympics-Trainer bei den Weltspielen der geistig und mehrfach behinderten Menschen in Nagano (Japan) ebenso dabei wie bei jenen in Shanghai (China). "Wir sind mit einer Gold- und einer Silbermedaille zurückgekommen, darauf bin ich sehr stolz." Den Zivildienst hat er bei der Lebenshilfe Voitsberg geleistet. Der Entschluss, Medizin zu studieren, hat wohl auch viel mit diesen Erfahrungen zu tun. Das Klinikum hat er in Passau absolviert - Marco Angelini (kein Künstlername!) ist ein "Herr Doktor".

Leadsänger bei Cover-Band
"Als Bub hab ich in der Voitsberger Musikschule Zieharmonikaspielen gelernt, privat habe ich mich immer im Nachsingen von Popsongs geübt. Seit zwei Jahren bin ich Leadsänger der Cover-Band Black Balloon, seit einem Jahr spiele ich Gitarre. Ich habe auch eigene Lieder komponiert und hoffe sehr, dass ich diese einmal im Fernsehen vortragen kann. In erster Linie war es die Freude an der Musik, die mich veranlasst hat, bei 'DSDS' mitzumachen", so der Steirer.

Harte Arbeit und Disziplin
"Wie mein Lebensweg ausschauen wird? Medizin ist meine Berufung und Musik ist meine Leidenschaft. Im Moment wandere ich halt auf dem Weg der Leidenschaft, obwohl es ein harter ist. Man muss täglich neue Texte lernen und bis spät in die Nacht proben. Mit Urlaub hatte der 'DSDS'-Malediven-Trip nichts zu tun, nur mit Disziplin und harter Arbeit. Trotzdem war es schön. Vor allem, weil ich mich mit den anderen Kandidaten super verstehe. Natürlich sind wir Konkurrenten, aber da hat auch Freundschaft Platz!"

Zieh's durch, Marco. Aber denk daran: Die Welt braucht gute Ärzte sicher nötiger als gute Sänger!

Steckbrief

  • Geboren am 26. Juli 1984
  • Sternzeichen: Löwe
  • Hobbys: Sport (Handball), Musik, Medizin, Special Olympics, Reisen, Kunst, Filme
  • Lieblingsessen: Schweinsbraten, Tomaten mit Mozzarella
  • Lieblingsgetränke: Apfelsaft gespritzt, ein Bierchen
  • Lieblingsbücher: Das Parfum, Der Bohlen Weg
  • Lieblingsfilme: Forrest Gump, American Beauty
  • Lieblingsmusik: Black Balloon (Graz), Red Hot Chilli Peppers, James Morrison und Paolo Nutini
  • Traumurlaub: defininitv die Malediven
  • Das freut mich: Durch die Welt zu reisen, aber dann auch das Heimkehren, dorthin, wo meine Wurzeln sind, es freut mich auch, wenn ich Menschen mit meiner Musik emotional berühren kann und sie vielleicht zum Nachdenken anregen kann.
  • Das ärgert mich: blinder Menschenhass und Vorurteile gegenüber anderen Menschen.

"Menschen in der Steiermark" von Werner Kopacka, "Steirerkrone"

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(Bild: kmm)



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