Süße Last

Bruni-Sarkozy: Madame schiebt eine ruhige Kugel

Adabei
07.08.2011 09:21
Manchmal ist das Glück eine kleine Kuppel, getragen von der Statik einer zärtlichen Nacht. In diesem Fall ist das Kuppelchen ein rundlicher Babybauch, der sich imminent drängend unter leichten Sommerkleidern abzeichnet oder sich gar prall und zart gebräunt auf dem Strand wölbt.

Carla Bruni, die werdende Mutter und Première Dame, sprich First Lady Frankreichs, trägt ihre süße Last mit dem anmutigen Gang eines ehemaligen Supermodels vor sich her. Und der selige Blick von Monsieur le Président Nicolas Sarkozy zeichnet sich zurzeit durch den milden Glanz eines futuren Vaters aus. Carla Bruni ist seine Sonnenkönigin, er ihr Mann – und Präsident, der sie stolz umkreist und in ihrem Licht immer mehr an Kontur gewinnt.

Die ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückte und entspannt "zelebrierte" Schwangerschaft Carlas tut ihm gut (es ist ihre zweite; aus der Verbindung mit dem Philosophensohn Raphael Enthoven ging Sohn Aurélien, 10, hervor), frisiert die Umfragewerte zur Person des Präsidenten wieder nach oben. Potenz und Politik ergänzten einander schon immer vortrefflich.

Die Liebenden der Republik
Es ist in der Tat amüsant zu beobachten, wie fasziniert eine ganze Nation reagiert, wenn sich Eros, Geist und Staatsmacht so augenscheinlich vermischen. Ein Paarlauf also von nationalem Interesse, zwischen Louis-seize-Mobiliar, Protokoll und Badetuch, der viel über die Selbstverliebtheit der Grande Nation aussagt. Angesichts zärtlich-sommerlicher Impressionen einer Meeresschaum-geborenen Venus und eines sportlichen Staatsmannes in Badeshorts, ist immer öfter augenzwinkernd von "les amants de la république" – "den Liebenden der Republik" die Rede.

Dabei stand der Beginn dieser Verbindung unter ähnlich kritischer Beobachtung wie dies nun bei Fürst Albert II. und Charlene von Monaco der Fall ist. In Carla Bruni, dem millionenschweren Sorgloskind, aufgewachsen im Hause des italienischen Industriellen Alberto Bruni Tedeschi, sah man einen weiblichen Don Juan, eine notorische Männerjägerin mit Hang zu besonders charismatischem Großwild wie etwa Mick Jagger! Ihm wiederum, dem Polit-Alpha-Tier Nicolas Sarkozy, wurde angekreidet, dass seine überhastete Turbo-Ehe mit der Trophäe Carla – dem Supermodel, für das die Haute Couture zur zweiten Haut wurde, der lasziven Avantgardesängerin mit der rauchig-erotischen Stimme – ein raffinierter Schachzug sei. Mit der Heirat entsprach Sarkozy den Erwartungen seiner traditionellen, konservativen Wählerschaft, so der Grundtenor.

Doch es gab auch böse und im "Nouvel Observateur" verbreitete Gerüchte, der Präsident habe acht Tage vor der Hochzeit mit Carla eine SMS folgenden Inhalts an seine Ex-Frau Cécilia geschrieben: "Wenn du zurückkommst, werde ich alles absagen!" Was der Machtmensch souverän mit einer Klage gegen das Medium beantwortete. Wegen Falschmeldungen und übler Nachrede. Madame Carla Bruni gab sich damals gefasst: "Wenn die ganze Welt auf deine Hochzeit reagiert, dann ist es sehr schwer, dies zu ignorieren. Diese äußere Welt ist einfach über mich hereingebrochen. Manchmal kommt es mir wie eine Invasion vor!"

Stilsicher, anspruchsvoll, geistreich
Carla Bruni ist stilsicher, anspruchsvoll, geistreich-charmant, gewöhnt an den Umgang mit großen Namen – und belesen. Befragt nach ihrem Lieblingszeitvertreib, antwortet sie auch prompt: "Lesen natürlich!" Schon in ihrer Modelzeit habe sie stets schwere Wälzer, von Proust oder Stendhal, mit sich herumgeschleppt, weiß sie zu erzählen. Nun hat sie eine Stiftung zur Eindämmung des Analphabetismus ins Leben gerufen. Kurse und Lernprogramme sollen bei benachteiligten Personen die Freude an der Literatur wecken. Doch die Präsidentengattin hat auch ein Faible für die düsteren Kriminalromane von Henning Mankell.

Und auch als nonchalante Gastgeberin weiß Madame zu entzücken. So lud sie jüngst eine begeisterte Damenriege, allesamt Offiziersehefrauen, zu einer lockeren Gartenparty in die Sommerresidenz an der Côte d’Azur ein. Während der Göttergatte in Paris gestresst Paraden abnahm, schritt Carla elfengleich im rosa Kleidchen durch das mediterran-milde Licht.

Frankreich blickt aufregenden Zeiten entgegen: die Geburt eines präsidialen Sprosses – und vor allen die Wahlen! Ob dabei eher der Staat oder die Liebe in die Knie geht, wird sich weisen. Auf die Frage, wie sie wusste, dass Nicolas Sarkozy der Richtige sei, pariert Madame einmal mehr literarisch gewandt mit einem Zitat von Georges Sand. Carla Bruni: "L'esprit cherche et c'est le cur, qui trouve" – "Der Geist sucht, und es ist das Herz, das findet."

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(Bild: kmm)



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