"Tiere weg"

Australien schickte Depps Hunde in die USA zurück

Adabei
15.05.2015 20:46
Die Hunde von Hollywoodstar Johnny Depp sind der Einschläferung in Australien entronnen. Am Freitagabend befanden sich "Boo" und "Pistol" an Bord eines Flugzeugs, das sie zurück in die USA bringen sollte. Depp hatte die australischen Einfuhrbestimmungen verletzt und damit den Ärger losgetreten. Aber auch der Landwirtschaftsminister Australiens machte keine gute Figur.

"Hunde weg", twitterte Landwirtschaftsminister Barnaby Joyce. Einer seiner Beamten hatte die beiden Yorkshireterrier zum Flughafen eskortiert, wie das Ministerium mitteilte. "Zwei Hunde, die nach Australien gebracht wurden, ohne sich an unsere Einfuhrbestimmungen zu halten, wurden nun zurück in ihr Heimatland geschickt", hieß es dazu in der Twitter-Kurzmitteilung weiter.

Zuvor hatte ein erleichterter Joyce am Freitag dem Sender ABC angesichts der bevorstehenden Rückführung gebeichtet: "Das sind die besten Neuigkeiten, die ich bisher bekommen habe." Doch ohne Blessuren dürfte er nicht davon kommen. Denn für viele Landsleute, Depp-Fans und Tierfreunde hat der Minister in der Angelegenheit eindeutig über die Stränge geschlagen.

Tiere unangemeldet in das Land gebracht
Depp, der sich derzeit für Dreharbeiten des fünften Teils der Piratensaga "Fluch der Karibik" in Australien aufhält, hatte die beiden Hunde unangemeldet in das Land gebracht und damit gegen die strengen Einfuhrbestimmungen verstoßen. Katzen und Hunde, die aus den USA einreisen, müssen eigentlich zehn Tage in Quarantäne verbringen, um die Einschleppung von Krankheiten zu verhindern.

Minister stellte Ultimatum
Joyce drohte daraufhin ultimativ: "Es ist an der Zeit, dass sich Pistol and Boo verziehen und in die USA zurückkehren." Der Schauspieler müsse die beiden Hunde bis zum Wochenende zurückschicken, ansonsten würden die Tiere eingeschläfert. Auch der australische Einwanderungsminister Peter Dutton schaltete sich in die Debatte ein. Es handle sich um einen schwerwiegenden Verstoß, Depp drohe eine hohe Geldstrafe, sagte er.

Proteststurm im Internet
Die rigorose Haltung der Behörden führte im Internet zu einem Proteststurm. Eine Onlinepetition wurde bis Donnerstag binnen wenigen Stunden von etwa 3.500 Unterstützern unterzeichnet. "Hab Erbarmen, Barnaby, töte diese süßen Welpen nicht", hieß es in dem Aufruf. Auch bei Twitter sorgte der Fall unter dem Stichwort "WarOnTerrier" für hitzige Debatten.

Im Rundfunk bekam Joyce ebenfalls sein Fett ab. Der populäre Radiomoderator Kyle Sandilands nannte Joyce angesichts der Todesdrohungen gegen die Hunde einen "absoluten Clown". "Sie klingen wie ein Idiot", schmetterte der Radiomann dem Minister entgegen. Und auch für die Opposition war das Ganze ein gefundenes Fressen. Der Abgeordnete Clive Palmer erklärte, Joyce habe Australien in der Welt lächerlich gemacht: "Barnaby Joyce wird Australien Tausende Jobs und Millionen Dollar an Exporten kosten", twitterte er.

Tiere nun "staatenlos"?
Joyce war am Freitag um Schadensbegrenzung bemüht. Es sei ihm "selbstverständlich" lieber, wenn die Tiere nicht eingeschläfert würden. Allerdings ließe sich dies nicht ausschließen, da auch die USA die Einreise verweigern könnten. Joyce sagte, er sei "ernsthaft besorgt", dass Depp sich auch in seinem Heimatland nicht an die Regeln gehalten habe und die Terrier nun "staatenlos" seien.

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(Bild: kmm)



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