"Ich bin mehr als sprachlos. Jetzt mag ich aber nie mehr hören, dass nach Jukic und Rogan nichts mehr nachkommt", waren Zaisers erste Worte nach ihrem persönlichen Triumph. "Ich habe mich so gut gefühlt. Irre: Erstes Finale und erste Medaille." Tatsächlich war sie davor noch nie auf der olympischen Langbahn in einem EM-Endlauf gestanden. Als Semifinal-Fünfte war sie um die Top Drei nur Außenseiterin, doch im richtigen Moment schlug sie dann doch zu.
Dieser Coup gelang ihr auf Bahn zwei. "Das war mir gar nicht so recht, da ich da auf die Seite von der Mitte weg atme und gar nichts vom Rennen mitbekommen habe." Daher hatte die Athletin des SV Spittal bis zum Anschlag kein Gefühl für den Ausgang des Rennens. "Ich habe dann auf die Anzeigentafel geschaut und meinen Namen bei Platz fünf oder sechs gesucht. Als ich gesehen habe, dass ich Dritte war, habe ich, glaube ich, mehr gejubelt als die Hosszu."
Die ungarische Favoritin Katinka Hosszu ist Siege gewohnt und gewann mit dem EM-Rekord von 2:08,11 auch diesmal überlegen. Die neben Zaiser auf Bahn drei schwimmende Britin Aimee Willmott sicherte sich in 2:11,44 Silber. Zaiser war nach der Delfin- und der Rückenlage auf Platz fünf gelegen, 56 Hundertstel fehlten ihr bei Renn-Halbzeit auf Bronze. Die Sekunde Unterschied zu ihrer Vorlauf- und Semifinalzeit machte aber ihre Leistung auf der Brustlage aus.
"Ich habe gewusst, dass Willmott die schnellste Brustschwimmerin im Feld ist und dass ich mich bei ihr ranhalten muss", erläuterte Zaiser. Letztlich legte sie die dritte Länge um knapp 1,5 Sekunden schneller als am Vortag zurück und wendete als Dritte auf die finalen 50 Meter. Plötzlich hatte sie einen satten Vorsprung von 1,17 Sekunden auf Platz vier. Die Ungarin Evelyn Verraszto hielt sie dann auch um beruhigende 78 Hundertstel auf Distanz.
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