Handball-EM-Quali

Viktor Szilagyi und Co. wollen wieder überraschen

Sport
28.04.2015 09:36
Drei Monate sind seit dem Achtelfinal-Aus bei der WM in Katar vergangen. Nun wird es für Österreichs Handball-Team wieder ernst. Am Mittwoch (17.30 Uhr) und am 2. Mai (20.30 Uhr) bestreiten die ÖHB-Herren die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Finnland.

Nach dem verpatzten Start mit zwei Niederlagen gegen Deutschland und Spanien müssen im Doppel-Duell gegen die punktelosen Finnen zwei Siege her, um die EM-Chance zu wahren. "Das wird definitiv kein Selbstläufer", weiß Trainer Patrekur Johannesson. "Die Finnen haben gegen Spanien nur minus sieben verloren, sie können Handball spielen. Aber wenn wir unsere Leistung von der WM abrufen können, dann müssen wir vier Punkte holen. Daher stehen wir unter Druck, Finnland hat nichts zu verlieren."

Lange Pause für Max Hermann
Positiv: Die erwartete Rücktrittswelle nach der WM blieb aus. Teamkapitän und Regisseur Viktor Szilagyi ist gegen Finnland ebenso mit dabei wie Vytautas Ziura und Torhüter Nikola Marinovic. Nur Roland Schlinger beendete seine Teamkarriere. Zudem fällt Max Hermann verletzungsbedingt aus. Der 23-jährige Rückraumspieler laboriert an einer Schulterverletzung und muss operiert werden. Ihm droht eine sechsmonatige Pause. Auch Max Wagesreiter ist nicht fit und wird die beiden Spiele gegen Finnland auslassen. Dafür steht Lucas Mayer, der eigentlich seine Teamkarriere beenden wollte, wieder zur Verfügung.

Blick Richtung Heim-EM
Szilagyi und Co. nehmen die Favoritenrolle gegen Finnland an. "Ich weiß nicht viel über das finnische Team, dennoch dürfen wir sie auf keinen Fall unterschätzen", meint Fabian Posch. Die EM in Polen 2016 wäre für Österreich das fünfte Großereignis innerhalb von sechs Jahren. Zusätzlich verfolgt der ÖHB langfristige Ziele und blickt zuversichtlich Richtung Heim-EM 2020.

Der Kader wurde bereits verjüngt. Mit Nikola Bilyk hat Patrekur Johannesson ein riesengroßes Rückraumtalent in den eigenen Reihen. Der 18-Jährige hat einen Vertrag beim deutschen Rekordmeister THW Kiel unterschrieben. Zudem kann Johannesson auf die stärkste Flügelwaffe der deutschen Handball-Bundesliga zurückgreifen: Magdeburg-Legionär Robert Weber führt mit 234 Toren die Schützenliste an, dicht gefolgt von Raul Santos, der bei 216 Treffern hält.

Katar-Bilanz
Mit dem 13. Platz bei der WM in Katar haben die österreichischen Herren das beste Resultat in der Geschichte erreicht. Dennoch fällt die Bilanz zwiespältig aus. Der Frust nach dem Achtelfinal-Aus gegen die zusammengekaufte "Weltauswahl", mit der Katar sogar den Sprung ins WM-Finale schaffte, saß tief. Einige Nationen haben bei der IHF bereits einen Antrag eingereicht, der klare Regeln bezüglich Nationenwechsel fordert. Auch Österreich unterstützt diesen Vorschlag. "Die Nationalmannschaft von Katar und so manche Schiedsrichterentscheidung haben viele verärgert. Katar hat es in dieser Hinsicht übertrieben", so ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner.

Dennoch gab es von internationaler Seite viel Lob für Österreichs Auftritt bei dieser WM. "Die Konstanz unseres Teams hat viele überrascht." Auch beim Publikum hat sich das Interesse für den Handballsport gesteigert. Im Durchschnitt sahen 2.500 Zuseher die Spiele der Österreicher in Katar. Für das Heimspiel gegen Finnland in Bregenz sind bereits 1.500 Tickets weg.

"Das WM-Aus ist längst verdaut", sagt Viktor Szilagyi. "Wir haben neue Ziele, die EM-Quali ist so eines. Noch ist alles offen, mit zwei Siegen können wir wieder aufschließen, dann wäre im Showdown im Juli alles möglich. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir in einer Qualifikation am Ende überraschen, warum soll uns das diesmal nicht auch gelingen?"

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(Bild: KMM)



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