In Lkw gerast

Testpilotin Maria de Villota verliert ihr rechtes Auge

Sport
05.07.2012 10:01
Maria de Villota, Formel-1-Testpilotin des Marussia-Teams, hat nach ihrem schweren Unfall am Dienstag ihr rechtes Auge verloren. Insgesamt sei der Zustand der bei Geradeaus-Tests auf dem Flugfeld im englischen Duxford schwer verunglückten spanischen Testpilotin weiterhin kritisch, aber stabil, teilte das Team am Mittwochabend mit.

"Ihre Familie möchte den Teams von Neurologen und plastischen Chirurgen danken", sagte Teamchef John Booth in dem Marussia-Statement. "Dennoch muss ich mit großer Traurigkeit mitteilen, dass Maria durch die Verletzungen, die sie erlitten hat, ihr rechtes Auge verloren hat", erklärte Booth, der sich wenige Tage vor dem Grand Prix von Großbritannien in Silverstone für die Anteilnahme bedankte. "Wir sind überwältigt von den zahlreichen Genesungswünschen."

Mit 50 km/h seitlich in Teamlaster gekracht
Marussia wollte sich in Duxford zwei Tage auf den Grand Prix von Großbritannien am kommenden Sonntag in Silverstone vorbereiten. Die Rennfahrerin sei am Dienstag um 9.15 Uhr Ortszeit mit rund 50 km/h seitlich in den Teamlaster gekracht, hieß es. Augenzeugen zufolge hatten kurz vor dem Crash die Hinterreifen des Rennwagens blockiert. De Villota verlor daraufhin die Kontrolle über das Fahrzeug.

Nach dem heftigen Aufprall sei sie nicht in der Lage gewesen, sich selbst aus dem Auto zu befreien. Die sofort alarmierten Sanitäter halfen ihr nach 20 Minuten Erstversorgung aus dem schwer beschädigten Wagen. "Es gab diesen schrecklichen Moment, als alle einfach nur geschockt waren", berichtete ein BBC-Reporter, der den Unfall mitangesehen hatte.

Seit Saisonbeginn Marussia-Ersatzfahrerin
Die Tochter des früheren Formel-1-Piloten Emilio de Villota war kurz vor Saisonbeginn von Marussia als Ersatzfahrerin verpflichtet worden. "Das wird mir dabei helfen, meinem Ziel näher zu kommen, in der Formel 1 zu fahren", sagte sie damals. Stammfahrer des Rennstalls sind der Deutsche Timo Glock und der Franzose Charles Pic. Das Team war im Jahr 2010 unter dem Namen "Virgin" in die Formel 1 eingestiegen. Seither hat der Rennstall noch keinen WM-Punkt in der Königsklasse sammeln können.

Formel-1-Gemeinde geschockt
Die Formel-1-Gemeinde zeigte sich nach dem Crash geschockt. Ferrari-Star Fernando Alonso rief sofort de Villotas Familie an. "Meine ganze Energie ist bei euch", ließ der Spanier via Twitter wissen. "Ein schlimmer Unfall", twitterte McLaren-Star Jenson Button. "Meine Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei Maria und ihrer Familie." Auch Caterham-Pilot Heikki Kovalainen zeigte via Internet-Botschaft Mitgefühl: "Ich hoffe, sie erholt sich und alles wird gut."

Susie Wolff plant ähnlichen Test
Susie Wolff, die schottische Ehefrau des österreichischen Team-Miteigentümers Toto Wolff, die seit April bei Williams engagiert ist, schrieb: "Mir wurde schlecht, als ich von Marias Unfall gehört habe. Bitte, lass sie okay sein." Die DTM-Pilotin hat für Oktober eine ähnliche Testfahrt für Williams geplant. Eine Absage dieses Tests steht laut Toto Wolff nicht zur Debatte: "Nein, sicher nicht. Susie wird fahren. Aber freilich habe ich auch Angst, wenn sie zum Beispiel in einer richtigen Gischt wie unlängst am Norisring fährt. Jeder, der in ein Rennauto steigt, ist sich der Gefahr bewusst."

De Villota ist nicht die erste Fahrerin bei einem Formel-1-Team. In der Geschichte der Rennserie hat es auch schon Stammpilotinnen gegeben. Die erfolgreichste war die Italienerin Lella Lombardi, die 1975 Sechste beim Grand Prix in Spanien wurde. De Villota fuhr bereits in mehreren Rennserien und durfte im August 2011 einen Formel-1-Boliden von Renault testen.

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(Bild: KMM)



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