Prozess in Pretoria

Pistorius rief in Todesnacht selbst den Notarzt

Sport
25.03.2014 14:20
Der Paralympics-Sprintchampion Oscar Pistorius hat in der Nacht des gewaltsamen Todes seiner Freundin Reeva Steenkamp selbst den Notarztwagen angerufen. Das geht aus den Aufzeichnungen seiner Telefonate hervor, die am Dienstag vor Gericht im südafrikanischen Pretoria im Mordprozess gegen Pistorius auf die Sekunde genau erörtert wurden.

In der Nacht des Valentinstags 2013 um 3.19 Uhr rief der Sportler demnach den Verwalter der Wohnresidenz an, um 3.30 Uhr sodann den Notarztdienst, mit dem er 66 Sekunden lang sprach. Weitere registrierte Telefonate galten unter anderem seinem Freund Justin Devaris (3.54 Uhr), seinem Bruder Carl (4.01 Uhr) und seinem Manager Peet van Zyl (4.09 Uhr).

Der Mobilfunk-Experte der Polizei, Francois Moller, und der Verteidiger Barry Roux sind sich einig, was Abfolge, Dauer und Verbindungsdaten der Telefongespräche betrifft. Eines von Pistorius' beiden iPhones blieb nach Mitternacht abgeschaltet.

Der Verteidiger verlas später etliche zwischen Pistorius und seiner Freundin über Kurznachrichtendienste ausgetauschte Botschaften, die auf eine innige Liebesbeziehung schließen lassen. Lediglich vier Nachrichten hingen mit Auseinandersetzungen zusammen, sagte Roux. Mehr als 90 Prozent hingegen spiegelten eine normale und liebevolle Beziehung wider. So habe Pistorius seine Freundin wahlweise "Baba", "Baby", "Boo" und "Angel" genannt.

Allerdings hatte Steenkamp etwa eine Woche vor den tödlichen Schüssen geschrieben: "Ich kann nicht von Außenstehenden dafür attackiert werden, dass ich Dich treffe - und von Dir angegriffen werden, der Person, deren Schutz ich verdiene." Pistorius hatte darauf nicht geantwortet.

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(Bild: KMM)



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