In den ausstehenden drei Wettkampftagen von Freitag bis Sonntag sind noch sechs Österreicher am Start, allerdings gelten alle als krasse Außenseiter. Caroline Weber ist in der Rhythmischen Gymnastik im Einsatz, Thomas Daniel am Samstag im Modernen Fünfkampf. Ebenso stehen noch die Bewerbe der Cross-Country-Mountainbiker Elisabeth Osl, Karl Markt und Alexander Gehbauer aus. Marathonläufer Günther Weidlinger ist am Schlusstag dran.
Österreich hat zwischen den Olympischen Sommerspielen 1896 in Athen und den Winterspielen 2010 in Vancouver an 46 Spielen teilgenommen, doch nur vor 48 Jahren in Japan blieb ein ÖOC-Team bisher ohne Medaille. Damals bilanzierte Österreich mit einem vierten, drei fünften und zwei sechsten Plätzen. 1908 in London drohte schon einmal dasselbe Schicksal. Damals waren nur sieben rot-weiß-rote Sportler am Start, dennoch schaffte der 400-Meter-Krauler Otto Scheff die Sensation und holte eine Bronzemedaille.
Favoriten enttäuschten
104 Jahre danach sind mit 70 rot-weiß-roten Sportlern zehn Mal so viele Athleten in 18 Sportarten am Start. Doch schon von Beginn an klappte es nicht wie erhofft. Tamira Paszek und Jürgen Melzer schieden jeweils schon in der ersten Einzel-Runde der Tennisturniere in Wimbledon aus. Ebenso enttäuschend waren die Leistungen von Sabrina Filzmoser und Ludwig Paischer im Judo. Die beiden gingen als Hoffnungsträger auf Medaillen in die Wettkämpfe, doch wie Paischer schon in der zweiten Runde (allerdings gegen den Weltranglisten-Ersten Rischod Sobirow), musste sich Filzmoser vor dem Halbfinale geschlagen geben.
Schwimmer Markus Rogan, der vor den Spielen mit einem Skandal-Sager für Aufstehen gesorgt hatte, wurde im Halbfinale über 200 Meter Lagen disqualifiziert. Die einzige Platzierung, die er damit in seinen letzten Olympischen Spielen stehen hat: ein 16. und damit letzter Platz mit der 4x200-Meter-Kraul-Staffel.
Nachwuchs gibt Hoffnung
Für positive Überraschungen sorgten da eher die "Underdogs" des österreichsichen Teams. Die 24-jährige 100-Meter-Hürden-Läuferin Beate Schrott schaffte mit einer sensationellen Halbfinalleistung den Sprung ins Finale. Ebenso konnte die erst 19-jährige Oberösterreicherin Ivona Dadic mit guten Leistungen im Siebenkampf auf sich aufmerksam machen.
Schlussendlich sorgten aber Nico Delle Karth und Niko Resch in der 49er-Segelklasse sowie Dinko Jukic über 200 Meter Delfin mit ihren vierten Plätzen dafür, dass diese Olympischen Sommerspiele in London - trotz einer sehr wahrscheinlichen Nullrunde im Medaillenspiegel - nicht als schlechteste Spiele aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen werden.
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