"Krone"-Interview

Ogris: “Das soll mir einer ins Gesicht sagen”

04.03.2014 16:43

Austria-Ikone Andi Ogris im "Krone"-Interview: Der neue Trainer der Austria Amateure rechnet mit Kritikern im Internet ab und will mit den Amateuren in die Top fünf.

"Krone": Andi, dein Ostliga-Start mit Austrias Amateuren war mit dem 0:5 in Mattersburg nicht berauschend.
Andi Ogris: Das war kollektives Versagen. Das Tempo war fast so wie bei unserer Altherren-Partie, der Copa Pele. Es wird auch gegen Sollenau Umstellungen geben.

"Krone": Warst du eigentlich überrascht, als man dich zum Trainer der Austria Amateure bestellt hat?
Ogris: Ja, schon. Das ging ja dann ziemlich schnell. Bjelica war weg, Herbert Gager wurde Trainer der Ersten. Akademie-Leiter Ralf Muhr rief mich an und fragte: Andi, stehst du Gewehr bei Fuß? Und ich sagte: Wenn ihr mich braucht, bin ich da. Das ist auch eine Wertschätzung meiner Arbeit in der Akademie. Damit war man offenbar zufrieden.

"Krone": In der öffentlichen Diskussion und im Internet wurde die Bestellung mit Kritik und Häme betrachtet.
Ogris: Ich ignorier das, weil das ist mir schön langsam zu blöd. Diese Leute mit ihrem Pseudonym im Internet – keiner von denen hat die Eier, das soll mir wer ins Gesicht sagen. Dann kommt wieder: Wenn's gewinnen, gibt er den Burschen ein Bier aus und so ein Blödsinn. Das zieht sich schon wie ein Kaugummi. Was ich privat mache, geht keinen was an.

"Krone": Apropos: Du bist seit Kurzem tätowiert?
Ogris: Ja, meine Tochter Natascha hat mich dazu überredet. Das ist ihr Name und Geburtsdatum und das von meinem Enkerl.

"Krone": Zurück zum Sportlichen. Dein erstes Heimspiel steht an. Freitag gegen Sollenau. Hoffst du auch auf zahlreiche Austria-Fans, die die Legende Ogris wieder in Violett sehen wollen?
Ogris: Das auch. Aber das Wichtigste ist natürlich, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben.

"Krone": Hast du Vorgaben, einen Tabellenplatz, den du erreichen musst?
Ogris: Ich habe bis Sommer Vertrag. Verändert hat sich nichts. Die Jungen weiter so gut ausbilden, dass sie eines Tages das violette Trikot der Kampfmannschaft stolz machen. Ansonsten muss eine Austria den Anspruch haben, unter den Top Fünf der Liga zu landen. Aber das ist meine persönliche Zielsetzung.