Noch nicht offiziell

Nullnummer in Graz: Salzburg praktisch Meister

Sport
20.05.2015 22:24
Tabellenführer Red Bull Salzburg hat am Mittwoch auch den zweiten Matchball zum endgültigen Titelgewinn ausgelassen. Im Gastspiel bei Europacup-Aspirant Sturm Graz trennten sich beide Mannschaften mit 0:0. Die "Bullen" erfüllten aber das "Minimalziel", holten einen Punkt und liegen zwei Runden vor Schluss mit einem Spiel mehr und dem klar besseren Torverhältnis neun Punkte vor Verfolger Rapid. Im Video oben sehen Sie alle Highlights vom Spiel!

Die Salzburger blieben in der 34. Runde zum dritten Mal in dieser Saison ohne eigenen Torerfolg. Im Heimspiel gegen den WAC am Sonntag könnte die Mannschaft von Trainer Adi Hütter im dritten Anlauf auch die letzten rechnerischen Zweifel ausräumen. Die Grazer blieben mit dem Remis auch im neunten Heimspiel en suite ungeschlagen. Für den Europacup-Anwärter könnte sich der Punkt im Rennen um das internationale Geschäft als ein wichtiger herausstellen. Vor den letzten zwei Runden liegen die drittplatzierten Grazer mit 54 Punkten einen Zähler vor Altach bzw. zwei vor dem WAC.

Soriano wieder fit
Hütter schicke vor offiziell 12.064 Zuschauern - darunter nur etwa 100 Salzburg-Anhänger - in der Grazer UPC-Arena eine im Vergleich zum Altach-Spiel marginal veränderte Elf aufs Feld. Routinier Christian Schwegler und Takumi Minamino rückten auf der rechten Seite für Schmitz und Lazaro in die Mannschaft. Torjäger Jonatan Soriano stand nach überstandenen Sprunggelenksproblemen wieder in der Startelf.

Foda musste in der Offensive mit Kienast, Schick, Stankovic und Beichler prominente Kräfte vorgeben. Hinter Solospitze Donis Avdijaj begann die Offensivreihe Schloffer-Offenbacher-Schmerböck.

Marcel Sabitzer (3.) und Soriano (15.) "klopften" in der temporeichen Anfangsphase bei Starkregen bei Sturm-Torhüter Christian Gratzei an. In der Folge mehrten sich auf beiden Seiten die Ungenauigkeiten, die beste Chance der Grazer vergab Schloffer, der in der 34. Minute über das Tor schoss. Salzburg, das mehr Spielanteile hatte, wurde vor der Pause aber nur noch aus einem Soriano-Freistoß gefährlich, den Gratzei über die Latte lenkte (45+1).

Sturm verteidigt perfekt
Wenige Sekunden nach Wiederbeginn rettete Sturm-Verteidiger Madl gegen den durchbrechenden Sabitzer mit einem riskanten Tackling. Auf der Gegenseite stellte Schwegler ebenso risikoreich gegen Piesinger seinen Körper im Strafraum in den Weg. Die Grazer, deren Manager Gerhard Goldbrich im Vorfeld der Partie den Freispruch des gegen Altach zu Unrecht ausgeschlossenen Salzburg-Verteidigers Martin Hinteregger kritisiert hatte, ließen die Salzburger Tormaschinerie in der Folge kaum zur Entfaltung kommen und versuchten ihr Glück im Konterspiel.

In der 54. Minute kam David Schloffer im Laufduell mit dem letzten Mann der Salzburger, Minamino, zu Fall, Schiedsrichter Grobelnik wertete dies als Schwalbe. Auf der Gegenseite strich ein Soriano-Freistoß knapp am linken Pfosten vorbei (73.). Während die Salzburger in der zweiten Hälfte leistungsmäßig abfielen und sich keine einzige hundertprozentige Chance herausspielten, kombinierte Sturm gefälliger, ohne jedoch richtig gefährlich zu werden. Die beste Möglichkeit ließ im Finish Soriano aus, der nach einer Lazaro-Hereingabe über das Tor schoss (84.).

Verhaltener Jubel
"Ich denke, wir können heute feiern", sagte Salzburg-Trainer Adi Hütter nach der Partie. Der Meistertitel ist den Bullen nur noch rechnerisch zu nehmen. Zwei Runden vor Schluss liegen die "Bullen" mit einem Spiel mehr auf Verfolger Rapid neun Punkte voran. Da die Salzburger auch die klar bessere Tordifferenz haben (54 gegenüber 23), haben die Wiener vor den ausstehenden drei Spielen praktisch keine Chance mehr auf Platz eins. Deshalb nahm auch Hütter die Meister-Gratulationen an.

Red-Bull-Verteidiger Martin Hinteregger wollte "natürlich heute noch ein bisschen feiern", sprach aber von einem "komischen Gefühl, weil es noch nicht endgültig fixiert ist". Sein Schweizer Verteidiger Kollege, Christian Schwegler, wollte sich offiziell noch nicht gratulieren lassen. "Inoffiziell aber schon", wie er gestand. Ausgiebig zelebriert wurde nach dem Punktgewinn aber nicht. Schnell zog sich der Tabellenführer zum Feiern in die Kabinen zurück. Womöglich auch, weil bei Dauerregen nur etwa 100 Red-Bull-Anhänger den Weg in die UPC-Arena gefunden hatten.

Hütter selbst störte das freilich wenig: "Dass wir hier in Graz vor 12.000 Zuschauern gegen eine gute Sturm-Mannschaft diesen einen Punkt, der noch notwendig war, geholt haben, macht mich stolz", meinte Hütter, der den Fans am Sonntag im letzten Heimspiel der Saison gegen den WAC noch einen Sieg schenken will. "Wir sind erfolgshungrig und wollen den Zuschauern gegen den WAC ein gutes Spiel bieten", sagte Hütter. Und Kapitän Jonatan Soriano, der gegen die Grazer in einigen Situationen unglücklich agiert hatte, freute sich bereits: "Jetzt müssen wir noch gegen den WAC spielen, und dann erwarten wir eine gute Party."

Bundesliga, 34. Runde:
SK Sturm Graz - Red Bull Salzburg 0:0
Graz, UPC-Arena, 12.064, SR Grobelnik
Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem - Piesinger, Hadzic - Schloffer (79. Scharifi), Offenbacher, Schmerböck (63. Gruber) - Avdijaj (87. Tadic)
Salzburg: Gulacsi - Schwegler (76. Ankersen), Ilsanker, Hinteregger, Ulmer (46. Schmitz) - Minamino (82. Lazaro), Ramalho, Keita, Berisha - Soriano, Sabitzer

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(Bild: KMM)



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