Einfädler in Zagreb

Marcel Hirscher ist sogar für die Torrichter zu schnell

Sport
21.01.2012 19:46
Ist dieser Teufelskerl sogar für die peniblen und korrekten Torrichter des Weltcups zu schnell? Anonyme SMS, denen man grundsätzlich nicht sofort Glauben schenken sollte, brachten den "Fall Marcel Hirscher" ins Rollen. Aber Recherchen der "Krone" ergaben, dass diesmal mehr dran ist: Wie Aufnahmen von High-Speed-Kameras beweisen sollen, hat der 22-Jährige auf dem Weg zu seinen Siegen in Zagreb und Adelboden eingefädelt.

Vor einer Woche in Wengen wurde Hirscher wegen des Einfädlers in Lauf eins sofort disqualifiziert. Er fuhr auch damals ins Ziel, obwohl die Regeln in solchen Fällen eigentlich das sofortige Abschwingen vorschreiben. "Ich habe einen Schlag gespürt, aber ich war mir nicht sicher", sollte er später erklären. Und in Zagreb hatte er, als er nach seinem Fast-Ausfall knapp vor dem Ende des zweiten Durchgangs gefragt wurde, gemeint: "Ich habe das nicht einmal gemerkt, weil ich in den Rennen wie in Trance fahre!"

Alleine deshalb kann man Marcel auch keinen Vorwurf machen. Sein extremer Fahrstil macht es nicht nur für ihn selbst fast oft unmöglich, Einfädler zu bemerken: Sogar für die Torrichter ist Hirscher offenbar zu schnell! Und auch auf den normalen Fernseh-Bildern war davon beim üblichen Zusehen nicht wirklich etwas zu sehen. Auf den High-Speed-Kameras, mit denen etwa der österreichische Skiverband die Rennen seiner Läufer aufzeichnet, aber offensichtlich sehr wohl.

Protestfrist abgelaufen
Und: Der "Fall Hirscher" dürfte nicht der einzige sein. Auch der Deutsche Felix Neureuther, in Zagreb hinter dem Österreicher auf Platz zwei, soll dort im ersten Durchgang eingefädelt haben. Angst um ihre Punkte brauchen die beiden keine mehr zu haben: Die Protestfrist endet 15 Minuten nach den Rennen, sie können somit längst nicht mehr disqualifiziert werden. Und auch in Zukunft ist es schwer, Einfädler dieser Art so rasch zu erkennen: Nur auf High-Speed-Aufnahmen sind sie sofort nachweisbar.

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(Bild: KMM)



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