"Das war im Endeffekt ein bisschen unglücklich. Es tut halt weh, weil ich nicht schlecht spiele wieder. Aber da war nicht viel Sandplatz-Tennis, weil der hat 'draufgerohrt', als würde es kein morgen geben", sagte Melzer nach dem Aus bei seinen 13. French Open. "Jetzt bin ich schon ziemlich enttäuscht. Klar hätte ich gerne gegen Nadal gespielt, aber ich hätte vor allem gerne heute gewonnen."
Schlechter Start
Das Match hatte so gar nicht nach Wunsch des Weltranglisten-110. begonnen. "Shotmaker" Kusnezow begann enorm stark und hatte nach nur 19 Minuten den ersten Satz mit 6:1 in der Tasche und führte auch rasch 5:3. "Der hat mich eineinhalb Sätze lang vom Platz geschossen", gestand Melzer, der möglicherweise das letzte Mal im Einzelbewerb dieses zweiten Grand-Slam-Turniers gespielt hat. "Dann bin ich besser reingekommen und hab ihn auch laufen lassen", begründete Melzer die Aufholjagd bei 3:5 im zweiten Satz. Nach gesamt 64 Minuten stellte er auf 7:5.
Auch ein 0:2 im dritten Satz egalisierte Melzer und wehrte in der Folge bei 4:5 nicht weniger als vier Satzbälle des Russen ab. Er rettete sich ins Tiebreak, in dem Kusnezow aber einen perfekten Lauf zeigte und abgesehen von einem Doppelfehler Melzers sechs Winner schoss. "Hut ab vor diesem Tiebreak", konstatierte auch Melzer.
Sack nicht zugemacht
Dabei hatte es der Routinier durchaus in der Hand, zumindest noch den fünften Durchgang zu erreichen: 5:3 führte er nach einem Break im achten Game des vierten Satzes und bei 5:4 hatte er auch einen Satzball. "Den habe ich gehabt, aber da war er am Drücker", blickte Melzer zurück. Dem in vielen Phasen groß aufspielenden Kusnezow (51 winner!) gelang das Rebreak und später das entscheidende Break zum 6:5.
Doppelt bitter für Melzer, denn er hätte die Punkte für die dritte Runde auch im Kampf um eine Rückkehr in die Top 100 dringend brauchen können. Durchaus möglich ist zudem, dass er bei seinem 52. Major-Turnier in Wimbledon (ab 29.6.) in die Qualifikation muss.
Der klare Aufwärtstrend in Paris sollte ihm aber dennoch auch Mut geben, im Herbst seiner Karriere doch noch einmal den Anschluss zu finden. "Für den kommenden Sommer ist es sehr wichtig gewesen, dass ich wieder ein bisschen in die Spur gefunden habe. Ich hoffe natürlich, dass ich das beim ersten Rasenturnier fortsetzen kann." Geplant ist Hertogenbosch, wo er im Vorjahr im Halbfinale stand und aktuell noch in die Qualifikation müsste. Danach spielt er Qualifikation im Londoner Queens Club und in Wimbledon.
Wildcard in Kitzbühel?
Im Sommer will Melzer den einen oder anderen Challenger mit seinem Bruder spielen und "in Kitzbühel bekomme ich hoffentlich eine Wildcard".
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