In dem Video wird auch gezeigt, wie der 27-Jährige um Hilfe ruft und seine Schwester Aimee, die als Double für das Opfer Reeva Steenkamp auftritt, die Treppen hinunterträgt. Der Clip diente als Vorlage für eine animierte Version, mit deren Hilfe Pistorius' Anwälte sich auf den Prozess vorbereitet hatten.
Verteidigung: "Video illegal beschafft"
Die Verteidigung hatte das Video bei einer auf forensische Animation spezialisierten US-Firma in Auftrag gegeben. Pistorius' Anwalt Brian Webber kritisierte, Channel 7 habe sich das Video "illegal beschafft" und es entgegen Absprachen noch vor Verfahrensende veröffentlicht. Während der TV-Sender selbst das Video vorerst nicht im Internet zur Verfügung stellte, zeigten mehrere australische Medien Ausschnitte des Films auf YouTube.
Rechtsexperte warnt vor möglichem "Ende des Verfahrens"
Der Rechtsprofessor Stephen Tucson erklärte, das Video dürfe voraussichtlich im Prozess von der Staatsanwaltschaft nicht als Beweismittel benutzt werden. Sollte der Film von der Verteidigung tatsächlich zur Vorbereitung des Verfahrens in Auftrag gegeben worden sein, sei der Inhalt streng vertraulich und dürfe von der Staatsanwaltschaft nicht verwendet werden. "Wenn dagegen verstoßen wird, kann ein Verfahrensfehler festgestellt werden", warnte er. "Und wenn es ein Justizversagen gibt, ist das das Ende des Verfahrens."
Pistorius drohen bis zu 25 Jahre Haft
Pistorius muss sich seit März wegen der Tötung seiner Freundin in der Nacht zum Valentinstag 2013 vor Gericht verantworten. Er gibt zu, Steenkamp durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses erschossen zu haben. Allerdings will er sie für einen Einbrecher gehalten haben und deshalb in Panik geraten sein. Die Anklage ist dagegen überzeugt, dass Pistorius seine Freundin nach einem Streit erschoss. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu 25 Jahre Haft.
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