Grand Prix Bahrain

Hamilton: Dritter Sieg! Aber geht er zu Ferrari?

Sport
19.04.2015 18:47
Weltmeister Lewis Hamilton hat am Sonntag den Formel-1-Grand-Prix von Bahrain gewonnen. Der 30-jährige Engländer setzte sich in Sakhir bei seinem bereits dritten Saisonsieg im vierten Rennen vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen sowie seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg durch. Und Hamilton wird immer öfter mit Ferrari in Verbindung gebracht: "Es wäre großartig, Lewis bei Ferrari zu sehen", sagte etwa Formel-1-Boss Bernie Ecclestone.

"Ich möchte wie immer meinem Team danken. Sie haben mir ein tolles Auto hingestellt, denn Ferrari war heute sehr stark. Aber wir haben gezeigt, dass Mercedes noch immer am besten ist", lautete der erste Kommentar von Hamilton bei der Siegerehrung nach seinem 36. Grand-Prix-Triumph. Der Brite hält nun bei 93 Punkten, dahinter folgen die beiden Deutschen Rosberg (66) und Sebastian Vettel (Ferrari/65), der in Bahrain nach einem fehlerhaften Rennen nur Fünfter wurde, auf den Rängen zwei und drei.

Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo landete auf Rang sechs und egalisierte damit seine bisher beste Saisonplatzierung vom Auftaktrennen in Melbourne. Allerdings explodierte im Boliden des Australiers genau bei der Zieldurchfahrt der Renault-Motor. In der WM hat Ricciardo als Siebenter bereits 74 Zähler Rückstand auf Hamilton, der ein perfektes Rennen in Bahrain ablieferte. Im Gegensatz dazu hatte Rosberg hart zu kämpfen, musste auch aufgrund eines verpatzten Starts gleich insgesamt viermal die Ferrari-Konkurrenz überholen. In der vorletzten Runde verabschiedete sich dann beim Vizeweltmeister wegen Überhitzung die elektronische Bremse, weshalb Räikkönen an Rosberg vorbeiziehen konnte.

Räikkönen hatte 3,380 Sekunden Rückstand
Der finnische Ferrari-Pilot, der im Finish als einziger Top-Pilot auf Soft-Reifen und deshalb klar am schnellsten unterwegs gewesen war, hatte am Ende 3,380 Sekunden Rückstand auf Hamilton. "Man ist niemals glücklich, wenn man auf dem zweiten Platz landet", meinte Räikkönen deshalb. "Nach dem schwierigen Start in die Saison bin ich aber auch froh über dieses Ergebnis. Ich bin zufrieden damit, wie das Team arbeitet. Das Rennen heute war wieder ein großer Schritt nach vorne, die Richtung stimmt", betonte der "Iceman".

Rosberg ärgerte sich dagegen über den Bremsdefekt. "Das Überholen hat Spaß gemacht. Mir hat es vor allem gefallen, die roten Autos (von Ferrari, Anm.) zu überholen. Dummerweise habe ich meine Bremsen am Schluss verloren, deshalb ist dieser Platz enttäuschend", erklärte der 30-Jährige, dass er das "Auto gerade so nach Hause gebracht" hatte.

Lob von Niki Lauda
Mercedes-Team-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda lobte seine beiden Piloten: "Nico hat heute ein Feuerwerk abgeschossen, er ist ein perfektes Rennen gefahren - und Lewis sowieso, er ist von Anfang bis zum Schluss super gefahren." Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene freute sich zwar über die "großartige Leistung" von Räikkönen, trauerte aber auch einer vergebenen Chance nach. "Wir wollten heute eigentlich zwei unserer Fahrer auf dem Podium sehen", gestand der 58-jährige Italiener.

Doch der neben Pole-Mann Hamilton von Position zwei ins Rennen gestartete Vettel leistete sich dafür zu viele Schnitzer. So geriet der Deutsche bei einer Attacke von Rosberg neben die Strecke und ruinierte sich dabei seinen Frontflügel. Dadurch musste er einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen und fiel vom dritten hinter Williams-Pilot Valtteri Bottas auf den fünften Platz zurück. "Ich bin mit meinem Rennen nicht zufrieden, hätte besser fahren können", sparte Vettel nicht mit Selbstkritik. "Menschen machen eben Fehler", meinte Arrivabene, der hofft, dass sein Team weiter so einen tollen Job macht wie bisher, um Mercedes weiter unter Druck zu setzen. "Denn wir sind noch immer nicht in der Position, um ihnen Angst einzujagen."

Hamilton bald bei Ferrari?
Lewis Hamilton bald neben Sebastian Vettel bei Ferrari? Dass der 30-jährige Brite seinen auslaufenden Vertrag noch immer nicht verlängert hat, lässt Raum für Spekulationen. Denn bei Ferrari endet zum selben Zeitpunkt mit Saisonende der Kontrakt von Kimi Räikkönen. 2016 sind damit zwei der begehrtesten Cockpits derzeit noch frei. Hamiltons Zögern, den unterschriftsreifen Vertrag zu verlängern, lässt manche vermuten, dass er mit einem Wechsel zu Ferrari liebäugeln könnte. Dort wäre er Teamkollege von Sebastian Vettel. Zusammen bringt es das Duo bereits auf sechs WM-Titel. "Es wäre großartig, Lewis bei Ferrari zu sehen", sagte Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone. "Ob Sebastian das wollen würde: Ich weiß es wirklich nicht."

Eine schillernde Figur wie Hamilton bei der Scuderia würde dem Sport zu "100 Prozent" guttun, meinte Ecclestone. Damit es soweit kommen könnte, müsste Räikkönens Vertrag nicht verlängert werden - beziehungsweise Ferrari auf eine Option auf den Finnen verzichten. Mit der bisherigen Leistung von Räikkönen sei er glücklich, sagte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene in Bahrain. "Aber er muss pushen, und das weiß er."

Endstand des Formel-1-Grand-Prix von Bahrain am Sonntag nach 57 Runden auf dem 5,412 km langen Kurs in Sakhir (308,238 km) sowie die WM-Wertungen nach dem 4. von 19 Saisonrennen:
1. Lewis Hamilton (GBR)   Mercedes     1:35:05,809
2. Kimi Räikkönen (FIN)   Ferrari           +3,380
3. Nico Rosberg (GER)     Mercedes          +6,033
4. Valtteri Bottas (FIN)  Williams         +42,957
5. Sebastian Vettel (GER) Ferrari          +43,989
6. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull       +1:01,751
7. Romain Grosjean (FRA)  Lotus          +1:24,763
8. Sergio Perez (MEX)     Force India     +1 Runde
9. Daniil Kwjat (RUS)     Red Bull        +1 Runde
10. Felipe Massa (BRA)     Williams        +1 Runde
11. Fernando Alonso (ESP)  McLaren         +1 Runde
12. Felipe Nasr (BRA)      Sauber          +1 Runde
13. Nico Hülkenberg (GER)  Force India     +1 Runde
14. Marcus Ericsson (SWE)  Sauber          +1 Runde
15. Pastor Maldonado (VEN) Lotus           +1 Runde
16. Will Stevens (GBR)     Manor          +2 Runden
17. Roberto Merhi (ESP)    Manor          +3 Runden
Ausgeschieden: Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso, Max Verstappen (NED) Toro Rosso. Nicht am Start: Jenson Button (GBR) McLaren (technischer Defekt am Hybridsystem). Schnellste Runde: Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 1:36,311 Min. (42. Runde/Schnitt: 202,290 km/h).
WM-Stände nach 4 von 19 Rennen - Fahrerwertung:
1. Lewis Hamilton (GBR)   Mercedes    93
2. Nico Rosberg (GER)     Mercedes    66
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari     65
4. Kimi Räikkönen (FIN)   Ferrari     42
5. Felipe Massa (BRA)     Williams    31
6. Valtteri Bottas (FIN)  Williams    30
7. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull    19
8. Felipe Nasr (BRA)      Sauber      14
9. Romain Grosjean (FRA)  Lotus       12
10. Nico Hülkenberg (GER)  Force India  6
11. Max Verstappen (NED)   Toro Rosso   6
12. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso   6
13. Sergio Perez (MEX)     Force India  5
14. Marcus Ericsson (SWE)  Sauber       5
15. Daniil Kwjat (RUS)     Red Bull     4

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(Bild: KMM)



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