F1-GP in Singapur

Ferrari-Ass Vettel siegt, Hamilton mit Defekt out

Sport
20.09.2015 15:59
Geschafft! Ferrari-Star Sebastian Vettel hat am Sonntag im Grand Prix von Singapur seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Der von der Pole aus gestartete Deutsche diktierte den 13. Saisonlauf von Beginn an und durfte am Ende über seinen insgesamt 42. GP-Sieg jubeln. WM-Leader und Titelverteidiger Lewis Hamilton fiel dagegen in Runde 33 aus und blieb damit erstmals in dieser Saison punktelos. Der 30-jährige Mercedes-Pilot führt die Fahrerwertung aber weiter überlegen an. Hinter Vettel landeten der Australier Daniel Ricciardo im Red Bull und der Finne Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari.

Erst dahinter folgte Hamiltons deutscher Teamkollege Nico Rosberg auf Platz vier, der nun 41 Punkte Rückstand auf den Engländer hat. Vettel fehlen als WM-Dritten 49 Zähler auf Hamilton. "Ich bin überglücklich, das war eines meiner besten Rennen. Wir hatten ein tolles Wochenende", betonte Vettel nach dem insgesamt 75. Stockerlplatz seiner Karriere. Der vierfache Weltmeister, der heuer schon in Malaysia und Ungarn gesiegt hatte, überholte damit in der "ewigen" Sieg-Statistik auch den legendären Brasilianer Ayrton Senna (41 Siege) und ist nun hinter seinem Landsmann Michael Schumacher (91) sowie dem Franzosen Alain Prost (51) alleiniger Dritter.

Ricciardo: "Fühlt sich gut an, wieder oben zu stehen"
Neben Vettel war auch Ricciardo überglücklich über Platz zwei. "Es fühlt sich gut an, wieder hier oben zu stehen", meinte der Australier zu seinem zweiten Podestplatz in dieser Saison nach Rang drei in Ungarn. Champion Hamilton verpasste indes sein großes Ziel, in seinem 161. Grand Prix die Marke seines Kindheitsidols Senna einzustellen. Bereits im Qualifying war der Brite daran gescheitert, den Formel-1-Rekord des Brasilianers aus den Jahren 1988 und 1989 einzustellen, als dieser acht Mal in Serie die Pole erobert hatte. Der Vorjahressieger war lediglich auf Startrang fünf gekommen.

Hamilton-Schreck: "Ich verliere Power"
Auch das Rennen begann für das Mercedes-Team, das am Samstag erstmals nach 23 Qualifying-Bestzeiten en suite die Pole verpasst hatte, schlecht. Ein Problem mit der Motorelektronik machte vor allem Rosberg schon vor dem Start zu schaffen. In Runde 27 kam dann der verhängnisvolle Funkspruch von Hamilton: "Ich verliere Power." Danach wurde der zu diesem Zeitpunkt auf Rang fünf liegende Weltmeister bis ans Ende des Feldes durchgereicht und entschloss sich schließlich nach Rücksprache mit dem Team in Runde 33 zur Aufgabe. Hamilton hatte in allen bisherigen zwölf Rennen stets Punkte geholt und war mit Ausnahme von Ungarn (Platz sechs) immer auf dem Podest gestanden.

"Das Auto war bis zum Leistungsabfall fantastisch. Ich hätte das Rennen gewinnen können und habe deshalb heute viele Punkte verloren", erklärte Hamilton nach seinem ersten Ausfall seit dem 24. August des Vorjahres, als er im Belgien-GP in Spa-Francorchamps nach der als "Reifenschlitzaffäre" bekannt gewordenen Startkollision mit Rosberg ebenfalls ohne Aussicht auf Punkte das Rennen vorzeitig beendet hatte.

Toto Wolff: "Müssen jetzt nächste Woche zurückschlagen"
"Das ganze Wochenende war ein bisschen charakterbildend", meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Grund für den Leistungsabfall bei Hamilton war laut dem Wiener, dass "ein Teil vom Motor bei Lewis kaputtgegangen ist". Wolff gratulierte Ferrari zu einer "Megaleistung" und zum ersten Saisonrennen mit beiden Fahrern auf dem Podest, machte aber auch bereits die erste Kampfansage für das Rennen am kommenden Sonntag in Japan: "Wir müssen jetzt nächste Woche zurückschlagen."

Hülkenberg wird für Crash mit Massa bestraft
Wie immer gab es auf dem Stadtkurs in Singapur Safety-Car-Phasen. Die erste folgte auf eine Kollision von Felipe Massa (BRA/Williams) mit Nico Hülkenberg (GER/Force India) in Runde 13. Der Deutsche wurde von den Stewards als Schuldiger mit einer Rückversetzung um drei Startplätze im nächsten Rennen in Suzuka bestraft. Das zweite Mal musste das Sicherheitsfahrzeug in Runde 38 ausrücken, weil ein Fan einen kurzen Spaziergang auf der Strecke gewagt hatte.

Vettel traute seinen Augen nicht. "Da ist ein Mann auf der Strecke", funkte der Deutsche seiner Box. Der Mann wurde übrigens wenig später von der Polizei festgenommen, der 27-Jährige sei alkoholisiert gewesen und soll britischer Staatsbürger sein.

Das Ergebnis:
1. Sebastian Vettel (GER) Ferrari          2:01:22,118 Std.
2. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull         +1,478 Sek.
3. Kimi Räikkönen (FIN)   Ferrari            +17,154
4. Nico Rosberg (GER)     Mercedes       +24,720
5. Valtteri Bottas (FIN)  Williams           +34,204
6. Daniil Kwjat (RUS)     Red Bull           +35,508
7. Sergio Perez (MEX)     Force India     +50,836
8. Max Verstappen (NED)   Toro Rosso   +51,450
9. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso       +52,860
10. Felipe Nasr (BRA)      Sauber            +1:30,045 Min.
11. Marcus Ericsson (SWE)  Sauber        +1:37,507
12. Pastor Maldonado (VEN) Lotus          +1:37,718
13. Romain Grosjean (FRA)  Lotus          +2 Runden
14. Alexander Rossi (USA)  Manor          +2 Runden
15. Will Stevens (GBR)     Manor            +2 Runden

Ausgeschieden: Fernando Alonso (ESP/McLaren), Jenson Button (GBR/McLaren), Lewis Hamilton (GBR/Mercedes), Nico Hülkenberg (GER/Force India), Felipe Massa (BRA/Williams)

Schnellste Runde: Daniel Ricciardo (AUS/Red Bull) 1:50,041 Min. (52. Runde/Schnitt: 165,960 km/h)

WM-Stände nach 13 von 19 Rennen - Fahrerwertung:
1. Lewis Hamilton (GBR)   Mercedes    252
2. Nico Rosberg (GER)     Mercedes     211
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari        203
4. Kimi Räikkönen (FIN)   Ferrari          107
5. Valtteri Bottas (FIN)  Williams         101
6. Felipe Massa (BRA)     Williams        97
7. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull        73
8. Daniil Kwjat (RUS)     Red Bull          66
9. Sergio Perez (MEX)     Force India    39
10. Romain Grosjean (FRA)  Lotus         38
11. Max Verstappen (NED)   Toro Rosso 30
12. Nico Hülkenberg (GER)  Force India  30
13. Felipe Nasr (BRA)      Sauber          17
14. Pastor Maldonado (VEN) Lotus         12
15. Fernando Alonso (ESP)  McLaren      11
16. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro Rosso     11
17. Marcus Ericsson (SWE)  Sauber       9
18. Jenson Button (GBR)    McLaren       6

Konstrukteurs-Wertung:
1. Mercedes    463
2. Ferrari        310
3. Williams       198
4. Red Bull       139
5. Force India   69
6. Lotus           50
7. Toro Rosso    41
8. Sauber         26
9. McLaren       17

Nächstes Rennen: Grand Prix von Japan am kommenden Sonntag (27. September) in Suzuka

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(Bild: KMM)



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