Goffin zu stark

Dominic Thiem verpasst in Kitzbühel 1. ATP-Titel

Sport
02.08.2014 14:18
Nichts ist aus dem großen Traum von Dominic Thiem geworden, als erster Österreicher seit Thomas Muster 1993 das ATP-Turnier von Kitzbühel zu gewinnen. Der Niederösterreicher verlor sein erstes Finale auf der ATP-Tour beim mit 485.760 Euro dotierten "bet-at-home Cup" gegen den Belgier David Goffin 6:4, 1:6, 3:6. Trösten kann sich Thiem allerdings mit 150 ATP-Punkten und 40.720 Euro Preisgeld. Der Finaleinzug stellt vorerst den Höhepunkt in Thiems junger Karriere dar.

Als Nummer 268 der Welt schlug der Lichtenwörther im Vorjahr in Kitzbühel auf und erreichte das Viertelfinale: Der raketenhafte Aufstieg von Thiem begann. In der ATP-Prognose verbessert sich Thiem am Montag um sieben Ränge auf Position 43 und steht damit so weit oben wie nie zuvor. Für Goffin reichte es am Samstag allerdings ein weiteres Mal nicht. Es war die dritte Saisonniederlage gegen den Belgier nach der Quali in Acapulco (MEX) und dem Erstrunden-Aus in Queens (London).

Goffin spätestens jetzt Aufsteiger des Monats
Für den 23-Jährigen Goffin war der Kitzbüheler Finalsieg nicht nur der 20. Sieg in Folge (inklusive Challenger-Turnier), es war auch sein erster großer Titel auf der Tour. Goffin sollte sich vom 78. Rang in die Top 50 schieben und ist damit der Aufsteiger des Monats. Noch Anfang Juli lag er jenseits der Top 100 und machte jetzt in fünf Wochen inklusive Kitzbühel 550 Punkte. Goffin wandelt mit dem Sieg auf den Spuren seines Landsmanns Filip de Wulf, der 1997 in "Kitz" triumphiert hatte.

Dabei schien vor 6.400 begeisterten Fans im Kitzbüheler Stadion alles für einen Erfolg von Thiem angerichtet. Der Österreicher schaffte sofort das Break zur 1:0-Führung und beendete den ersten Satz auch mit einem Break zum 6:4. "Zu Beginn des zweiten Satzes bin ich dann in ein Loch gefallen. Da haben dann einige Prozent gefehlt – und das ist halt tödlich", analysierte Thiem. Goffin gewann diesen Durchgang glatt 6:1.

Goffin stellte im 3. Satz Weichen bald auf Sieg
Der entscheidende dritte Satz war dann ein Spiegelbild des ersten mit verkehrten Vorzeichen. "La Goff" startete mit einem Break und verwandelte den ersten Matchball nach 1:58 Stunden mit einem Break zum 6:3 und Drei-Satz-Sieg. "Einfach verrückt, zu Beginn der Woche hätte ich davon nicht zu träumen gewagt. Heute werde ich am Abend richtig Party machen", kündigte der Belgier nach seinem Premieren-Sieg an.

Als einen der Gründe für die Niederlage nannte Thiem auch seine Müdigkeit. "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass diese Woche nicht spurlos an mir vorübergegangen ist", meinte der Shootingstar und bedankte sich auch bei den Fans im Stadion: "Ohne deren Unterstützung wäre ich sicherlich komplett eingebrochen", sagte Thiem, der aber trotzdem von einer Superwoche sprach: "Vor allem hätte ich mir nie erwartet, dass ich so weit komme. Jetzt bin ich extrem enttäuscht, weil ich das Finale unbedingt gewinnen wollte, es war auf jeden Fall möglich."

Seitenhieb von Thiem gegen den ORF
Auch wenn Thiem der ganz große Erfolg in Kitzbühel verwehrt blieb: Nach seiner grandiosen Woche, besonders nach dem Super-Freitag an dem er Titelverteidiger Marcel Granollers und dann Vorjahresfinalist Juan Monaco eliminiert hatte, gab es trotzdem eine Auszeichnung für ihn: Der ORF übertrug live auf ORF eins. "Wenn ich überlege, welche Fußballspiele übertragen werden, sollte das beim heimischen Turnier selbstverständlich sein. Auch wenn das Finale Goffin gegen Monaco geheißen hätte", konnte sich Thiem einen Seitenhieb nicht verkneifen.

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(Bild: KMM)



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