2. Koubek-Sieg

Deutschland schlägt ÖTV mit “Cordoba-Ergebnis”

Sport
08.03.2009 18:53
Das erhoffte "Cordoba-Ergebnis" im Davis Cup ist perfekt – nur leider für die falsche Mannschaft: Im abschließenden Einzel des Tennis-Duells Österreich gegen Deutschland setzte sich Stefan Koubek am Sonntagnachmittag gegen den statt Philipp Kohlschreiber nominierten Davis-Cup-Debütanten Christopher Kas in 69 Minuten souverän 6:2, 6:3 durch und holte damit den zweiten Punkt zum 2:3-Endstand. Bereits zuvor hatte Jürgen Melzer gegen Nicolas Kiefer im alles entscheidenden Spiel klar mit einem 6:7, 4:6 und 4:6 verloren. Die Österreicher verloren damit auch das fünfte Davis-Cup-Duell mit dem Nachbarn.

Doppel-Spezialist Kas war kein ernster Gradmesser für den Kärntner Stefan Koubek, sein letzter Auftritt in einem Einzel-Hauptfeld datiert aus dem Mai 2006 von einem Challenger in Dresden. Seit damals versuchte sich Kas viermal erfolglos in einer Einzel-Qualifikation, zuletzt im Jänner in Doha. Koubek war aber froh, das Match bekommen zu haben und mit seiner Leistung zufrieden. "Ich habe solide gespielt und gewonnen", meinte der 32-Jährige und erinnerte an seinen Auftakt-Sieg am Freitag gegen Rainer Schüttler.

Schaller sah in seinem Resümee die vergebene 4:2, 40:15-Führung Melzers bei einem 2:0-Satzvorteil als Knackpunkt, die gleiche Ansicht - nur umgekehrt - hatte Deutschlands Kapitän Patrik Kühnen. Schaller: "Ein 2:0 hätten wir nicht mehr aus der Hand gegeben."

Kiefer bringt Deutschland 3:1 in Führung
Am frühen Sonntagnachmittag hatte Nicolas Kiefer einen 7:6-6:4-6:4-Sieg gegen Jürgen Melzer gefeiert und somit die Deutschen uneinholbar in Führung gebracht. Während der Niedersachse mit dem Sieg im Doppel motiviert in die Partie ging, hatte der Deutsch Wagramer einen Tag Pause gehabt. Nach der Fünfsatz-Niederlage am Freitag gegen Philipp Kohlschreiber hatte Melzer darum gebeten, nicht Doppel spielen zu müssen.

Leider fruchtete diese Entscheidung nicht. Österreichs Nummer eins hat nun im Einzel seine vergangenen fünf Partien verloren, ist seit 22. Jänner sieglos. "Das ist enttäuschend gelaufen", sagte Melzer nach dem Match. "Ich würde die Zeit gerne auf Freitag, 21 Uhr zurückdrehen. Da hat die Welt noch besser ausgeschaut." Melzer war da gegen Kohlschreiber komfortabel in Front gelegen, ehe er die Partie doch noch verlor.

Break reicht nicht zum Satzgewinn
Im ersten Satz gegen Kiefer durfte Melzer nach dem Break zum 4:3 hoffen, dass er im achten Duell mit dem Deutschen erstmals gewinnen könnte. Doch ein Doppelfehler ermöglichte Kiefer in dessen erstem Einzel nach einer langen Verletzungspause das Rebreak. Danach rettete sich Melzer mit Satzball-Abwehr ins Tiebreak, in dem er aber nicht viel zu bestellen hatte.

Kiefer extrem effizient
Danach agierte Kiefer effizient und gewann immer mehr die Oberhand. Den zweiten Durchgang eröffnete der ehemalige Australian-Open-Halbfinalist mit einem Break, war in Folge bei seinem Aufschlag unantastbar und servierte aus. In Satz drei geduldete sich der Weltranglisten-33. bis zum 4:4, ehe er seine einzige Breakchance in diesem Durchgang eiskalt nutzte. Zu Null servierte Kiefer nach einer Spielzeit von 2:26 Stunden souverän aus.

Melzer verteidigte danach seine Entscheidung, nicht Doppel gespielt zu haben. Die dann am Samstag eingefahrene Niederlage brachte schließlich die Vorentscheidung zugunsten der Deutschen. "Ich mache derzeit einfach nicht die wichtigen Punkte. Kiefer muss ich aber auch zu seiner Aufschlagleistung gratulieren. Jetzt sind wir wieder in der Relegation, da kennen wir uns ja schon gut aus", resümierte Melzer mit etwas Galgen-Humor.

Deutsche "als Team aufgetreten"
Kiefer lobte die Leistung Melzers, machte im Endeffekt den Zusammenhalt im Team für den dritten Aufstieg der Deutschen in ein Viertelfinale der Weltgruppe en suite hauptverantwortlich. "Wir waren vielleicht mit einem kleinen Fuß schon draußen", sagte der Lokalmatador, "wir haben uns aber gerettet, weil wir als Team aufgetreten sind."

Für Österreich geht es im Davis Cup erst im Spätsommer weiter, vom 18. bis 20. September steht erneut die Zugehörigkeit zur Weltgruppe auf dem Spiel. Die Auslosung ist für 12. Mai terminisiert, davor findet in manchen Kontinental-Zonen noch eine Runde statt. Die Deutschen bekommen es hingegen vom 10. bis 12. Juli auswärts mit Titelverteidiger Spanien zu tun. Dabei geht um den Halbfinal-Einzug.

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(Bild: KMM)



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