Mit Matthias Walkner

Dakar – ultimativer Kick für Extrem-Rallyepiloten

Sport
26.12.2014 12:04
Die "Dakar" steht ab 4. Jänner einmal mehr im Mittelpunkt der Extrem-Rallye-Szene. "Es gibt kein größeres Abenteuer", betonte KTM-Sportchef Pit Beirer vor der in Buenos Aires beginnenden 36. Auflage. In 142 Autos, auf 168 Motorrädern, 46 Quads und in 64 LKW müssen die Piloten mehr als 9.000 Kilometer in Argentinien, Chile und Bolivien bewältigen. Matthias Walkner soll beim Debüt Erfahrung sammeln, 15 Jahre nach Heinz Kinigadner wird im Salzburger Walkner wieder ein Österreicher als Werksfahrer am Start der Dakar stehen.

Der Motocross-Weltmeister von 2012 (MX3) bekommt dank eines Mehrjahresvertrags bei KTM die Chance, sich an die Spitze heranzutasten. Die Herausforderungen nach dem Wechsel vom Motocross zur Rallye waren vielfältig, der 28-Jährige hat sie bestmöglich gemeistert. "Vom fahrerischen Niveau her glaube ich, dass ich mit den Top Ten mithalten kann. Neu ist für mich, mit 150, 160 km/h zu fahren und dabei auch noch zu navigieren", erklärte Walkner. Sein oberstes Ziel ist es, die Rallye nach 13 Etappen am 17. Jänner in Buenos Aires auch zu beenden. Ohne Missgeschick sei ein Top-20-Rang möglich, sagte der Kuchler.

Durchschnittlich 715 Kilometer pro Tag werden zurückgelegt
Durchschnittlich 715 Kilometer pro Tag stehen die Motorrad-Piloten auf ihren Maschinen, die Sonderprüfungsstrecken sind durchschnittlich 365 Kilometer und maximal 781 Kilometer (Marathonetappe ohne Hilfe von außen) lang. Die Orientierung im unwegsamen Gelände erfolgt mithilfe des 'Roadbooks' und der vom Veranstalter freigeschalteten, geringen Zahl von GPS-Punkten.

All das musste sich Walkner erst erarbeiten, im Vierfachsieger und Titelverteidiger Marc Coma aus Spanien hatte er aber den besten Lehrmeister. Bei mehrwöchigem Training in Spanien hat er sich mit dem raschen Navigieren vertraut gemacht. "Es kommt darauf an, beim Blick ins Roadbook in einer Sekunde möglichst viele Details aufzunehmen. Das habe ich speziell geübt", sagte der enge Freund von Marcel Hirscher.

"Wenn man zu trinken vergisst, funktioniert Kopf nicht mehr"
Auch bei banal klingenden Dingen wie der richtigen Bekleidung ("Die Temperaturunterschiede auf einzelnen Etappen sind enorm") und der Nahrungsaufnahme in flüssiger Form hat sich Walkner wertvolle Tipps von erfahrenen KTM-Kollegen geholt. "Die langen Distanzen sind zäh. Wenn man da zu trinken vergisst, funktioniert der Kopf nicht mehr so gut, dann wird's gefährlich", sagte Walkner, der sich vorgenommen hat, alle 30 Kilometer zu trinken.

Der Tiroler Kinigadner hat Walkner den Weg ins KTM-Werksteam geebnet. Der zweifache Ex-Motocross-Champion hat die bis 2007 in Afrika ausgetragene Dakar sieben Mal bestritten und ist nun im Management für KTM tätig. Er weiß um die Probleme für einen Quereinsteiger. "Neu für einen Motocrosser ist das Navigieren: Das Fahren zwischen fußballgroßen Steinen und mit einem Blick auf das Roadbook die richtige Route finden", erklärte Kinigadner.

KTM-Legende Kinigadner vertraut auf eigene Stärken
Der 54-jährige Zillertaler ist von einem neuerlichen Erfolg des KTM-Werksteams mit Coma, dem Vorjahres-Zweiten Jordi Viladoms (ESP) und Sam Sunderland (GBR) überzeugt. "Wir haben das erfahrenste Team, die besten Fahrer, die beste Vorbereitung und das ausgereifteste Material. Das ist ein Paket, das man zum Gewinnen braucht", versicherte Kinigadner. Coma geht als Nummer 1 auf den bereits 14. KTM-Sieg in Serie los.

Honda und Yamaha unternehmen große Anstrengungen, um die Vorherrschaft der Motorrad-Schmiede aus Oberösterreich zu brechen. Die Werks-Hondas verfügen sogar über eine Traktionskontrolle. Joan Barreda (ESP) ist der Nummer-1-Fahrer. "Von der Komplettheit her ist er weit entfernt, daher bin ich nicht unruhig", sagte Kinigadner. Der Yamaha-Rennstall wird von Olivier Pain (FRA) angeführt.

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(Bild: KMM)



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