Gebete und Tränen

Besucherandrang bei “Blade Runner” Oscar Pistorius

Sport
18.02.2013 12:28
Der südafrikanische Paralympics-Star Oscar Pistorius erhält in der Polizeistation von Pretoria viel Besuch: Der 26-Jährige, der seine Freundin Reeva Steenkamp ermordet haben soll, empfing am Wochenende nach Medienberichten vom Montag Familienangehörige, Anwälte, Freunde, Berater und Geistliche. Sein Manager sagte unterdessen alle geplanten Starts ab.

Pastor AJ Wilson aus der Provinz Nordkap kam der "Cape Times" zufolge am Sonntag mit seiner Tochter zu Pistorius. Der Athlet habe bei diesem Treffen geweint, berichtete er. "Wir haben zusammen über die Gegebenheiten geweint, mit denen er nun konfrontiert ist", so der Geistliche. Pistorius, der Geistliche und dessen Tochter hätten sich an den Händen gehalten und gebetet. Auch die Schwester des Sportlers, Aimee (rechts im Bild im Gespräch mit Vater Henke Pistorius), war der Zeitung zufolge zu Besuch gekommen, habe sich aber nicht dazu geäußert.

Zahlreiche Journalisten, Fotografen und Kamerateams belagern das Polizeirevier in der südafrikanischen Hauptstadt, seitdem der behinderte Profisportler dort ist. Die meisten Besucher des 26-Jährigen weigerten sich, mit der Presse zu sprechen.

Teilnahme an Rennen offiziell abgesagt
Peet Van Zyl, der Manager von Pistorius, bestätigte nach einem Besuch bei seinem Klienten, dass die Teilnahme des Südafrikaners an allen geplanten Rennen abgesagt sei. Er habe Pistorius aber auch aus persönlichen Gründen besucht, um dem Sportler, den er seit Jahren gut kenne, seine Unterstützung anzubieten, teilte der Manager mit.

Die Absage der Rennen solle es Pistorius ermöglichen, sich "auf die anstehenden Gerichtsverfahren zu konzentrieren". Der 26-Jährige hatte unter anderem geplant, bei Wettbewerben in Australien, Brasilien, den USA und den Manchester Games in England teilzunehmen. Außerdem wäre im August als Höhepunkt die Leichtathletik-WM in Moskau auf dem Programm gestanden.

Pistorius wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, am vergangenen Donnerstag seine Freundin Reeva Steenkamp vorsätzlich getötet zu haben. Die Polizei hatte im Haus des 26-Jährigen einen blutverschmierten Kricketschläger gefunden. Das lässt Zweifel an der ursprünglich geäußerten Spekulation aufkommen, dass Pistorius seine Freundin aus Versehen erschossen habe, weil er sie für einen Einbrecher hielt. Nach je einer Anhörung am Dienstag und Mittwoch will das Gericht in Pretoria über die Mordanklage der Staatsanwaltschaft und eine mögliche Freilassung auf Kaution entscheiden.

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(Bild: KMM)



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