Nach Melzer-Patzer

Haider-Maurer sorgt in Schweden für 1:1-Ausgleich

Sport
06.03.2015 20:36
Der Davis-Cup-Länderkampf der Europa-Afrika-Zone I zwischen Schweden und Österreich in Örebro steht nach den ersten Einzeln 1:1. Nach einer Fünfsatz-Niederlage Jürgen Melzers gegen den 18-jährigen Lokalmatador Elias Ymer glich der Niederösterreicher Andreas Haider-Maurer mit einem 6:3, 6:4, 6:2 gegen Christian Lindell aus. Für den Samstag ist in diesem Tennis-Duell das womöglich vorentscheidende Doppel angesetzt. Und in dem ist das schwedische Duo wohl leicht zu favorisieren, denn Robert Lindstedt/Johan Brunström haben ihre bisherigen sechs gemeinsamen Davis-Cup-Doppel allesamt gewonnen.

Alex Peya/Jürgen Melzer müssen diese Serie brechen, um ihr Team nicht einem gehörigen Druck auszuliefern. Denn zumindest Ymer scheint gefährlich. "Er ist jung, spielt locker drauf los und hat das Gefühl, er hat nichts zu verlieren", meinte Haider-Maurer über ihn.

Haider-Maurer gegen Schweden ungefährdet
Der mit heuer starken Ergebnissen auf Weltranglistenplatz 55 verbesserte Haider-Maurer wurde seiner neuen Verantwortung als Nummer eins im ÖTV-Team freilich gerecht, allerdings war ein Sieg gegen den 179 Plätze hinter ihm platzierten Lindell auch absolut zu erwarten gewesen. Mit einem Break zum 2:0 im ersten Satz stellte der 27-Jährige das Kräfteverhältnis auf dem Platz auch schnell klar. Der 23-Jährige aus der blau-gelben Truppe bot "AHM" im zweiten Durchgang allerdings Paroli, zumindest bis zum 4:4.

Dann ließ Haider-Maurer jedoch sieben Game-Gewinne in Serie folgen, erst bei 0:5 im dritten Satz gelang Lindell sein einziges Break im Match. Nach Abwehr von vier Matchbällen musste er sich letztlich doch glatt geschlagen geben. "Natürlich habe ich den Druck gespürt", resümierte Haider-Maurer. "Im zweiten Satz habe ich einige Chancen ausgelassen, aber über das gesamte Match war ich ungefährdet." Stefan Koubek trauerte bei seinem Länderkampf-Debüt als Team-Kapitän der vergebenen Melzer-Chance nach: "Nach 0:2-Rückstand wäre es natürlich genial gewesen, wenn er das Match noch gewonnen hätte."

Melzer von Anfang an zu fehleranfällig
Melzer war mit wenig Selbstvertrauen in die Partie gegangen. Sein Erstrundenerfolg bei den Australian Open gegen Victor Estrella Burgos aus der Dominikanischen Republik war sein bisher einziger Hauptfeldsieg 2015, zuletzt hatte er auf der ATP-Tour drei Quali-Niederlagen in Folge kassiert. Die dadurch fehlende Spielpraxis war Österreichs aktueller Nummer zwei vor allem zu Beginn der Partie dann auch anzumerken.

Der zu fehleranfällige Melzer glich im ersten Satz zwar noch einen Breakrückstand aus, postwendend nahm Ymer dem ÖTV-Profi aber dessen Service zur Satzführung ab – und im zweiten Durchgang entschied ein frühes Break des 18-Jährigen zum 2:0 in Sätzen. Melzer schien allerdings die Wende zu gelingen. Mit Breaks zum 4:2 in Satz drei bzw. 2:1 und 5:2 im vierten Durchgang gelang ihm der Ausgleich zum 2:2.

Doch anstatt den Schwung mitzunehmen, musste sich Melzer in seinem insgesamt 48. Davis-Cup-Einzel der dritten Breakchance Ymers beim Stand von 0:1 beugen, kurz später stand es 0:3. Damit war die Vorentscheidung gefallen, denn in Folge setzte sich immer der Aufschläger durch. Melzer wehrte im Schluss-Game noch zwei Matchbälle zum Einstand ab, die dritte Möglichkeit nutzte Ymer jedoch zum umjubelten Heimerfolg.

"Es ist extrem bitter, wenn man noch verliert"
"Es ist extrem bitter, wenn man sich so herankämpft und noch verliert", erklärte Melzer nach der Niederlage gegen den in der Weltrangliste als 189. um 105 Plätze hinter ihm liegenden Ymer. Als Grund dafür, dass es nicht gereicht hatte, führte Melzer das Fehlen von Matchpraxis und Selbstvertrauen an. In keinem Fall sei es an einem Unterschätzen des Gegners gelegen. "Im Moment bin ich nicht in der Position, jemanden zu unterschätzen."

Es fehle im Moment an Kleinigkeiten, um so eine Partie zu gewinnen. "Es ist wieder eine am Deckel, aber das muss man abschütteln", erläuterte der ehemalige Weltranglisten-Achte. Körperlich habe er trotz der fünf gespielten Sätze keine Probleme. "Von dem her gehe ich davon aus, dass ich im Doppel spielen werde." Am Samstag soll er an der Seite des Wieners Alex Peya für einen Punkt sorgen, am Sonntag folgt sein zweites Einzel.

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(Bild: KMM)



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