"FIFA" im Visier

“Pro Evolution Soccer 2015” bläst zum Angriff

Spiele
17.11.2014 10:05
Barca oder Real? Bayern oder Dortmund? Austria oder Rapid? Wer Sympathien für das eine Team hegt, hegt in der Regel keine für das andere. Ebenso stehen sich Fans von EAs "FIFA" und Konamis "Pro Evolution Soccer" (PES) gegenüber. Nachdem sich die "FIFA"-Serie in den letzten Jahren einen kleinen, aber sichtbaren Vorsprung erarbeiten konnte, bläst jetzt die erste "PES"-Version für die NextGen-Konsolen von Sony und Microsoft zum Angriff.

Die Entwickler haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um die Essenz der schönsten, spannendsten und mitreißendsten Ballsportart dieses Planeten in das Spiel zu packen. Die Operation scheint gelungen, denn "Pro Evolution Soccer 2015" spielt sich wieder so realitätsnah, wie man das von Titeln dieser Serie gewohnt ist. Stures, immer gleich geartetes Angriffsspiel oder im guten alten Briten-Stil Bälle in die Spitze zu schießen, um darauf hoffen, dass die Kugel dem eigenen Stürmer vor die Füße fällt, endet rasch mit einem veritablen Kater.

Die Erfolgsaussichten stehen mit so einer Spielweise also denkbar schlecht. Stattdessen wollen die Pässe wie in der Realität klug gewählt und vor allem präzise gespielt werden. Konami hat es dabei allerdings etwas übertrieben - eine etwas größere Toleranz wäre den eigenen Nerven und der Spielbarkeit durchaus zuträglich gewesen.

Erfolgversprechender ist, den Spielaufbau mitunter neu zu beginnen. Das ist bei Gott nicht spektakulär, aber dem tatsächlichem Geschehen auf dem Rasen sehr ähnlich. Die KI des Gegners sorgt für ein ansehnliches gruppentaktisches Verhalten der Spieler. Dasselbe würde man sich von den eigenen Mitspielern erwarten oder wenigstens erhoffen, doch leider sind diese nur gut im Handzeichen geben und Winken. Von selbstständigem Laufen in den freien Raum halten sie hingegen herzlich wenig - ohne Zutun des Spielers stünden sie wohl noch immer am selben Fleck. Etwas mehr KI-Unterstützung in der nächsten Version wäre empfehlenswert.

Zieht spielerisch mit "Fifa" gleich
Doch welcher Titel spielt sich nun besser? Ist es "PES 2015" oder doch "FIFA 15"? Nun, ein eindeutiges Ergebnis in puncto Spielbarkeit gibt es dieses Jahr nicht. Es ist vielmehr Geschmacksache. "FIFA 15" macht den dynamischeren, leichter zu beherrschenden Eindruck, während "PES 2015" einen Hauch realistischer wirkt. Im Großen und Ganzen ergibt das ein klassisches Remis.

Schwächen bei Präsentation
In puncto Lizenzen bleibt im Prinzip alles beim Alten. "PES 2015" hat bei Weitem nicht die Fülle an Teams wie der Konkurrent. Das wäre auch noch halbwegs zu verschmerzen, wäre da nicht die deutlich schlechtere Präsentation. Das liegt weniger an den Spielergrafiken als am Drumherum. Während man bei "FIFA 15" in den Premiere-League-Stadien fast meint, mittendrin zu sitzen, wirkt die Kulisse bei "PES 2015" wie aus der Zeit gefallen. Schade!

Leider können auch die Spielmodi nicht gänzlich überzeugen. Während der Klubaufbau im "MyClub"-Modus ansprechend gestaltet wurde und den Spielspaß hoch hält, kommt bei der Karriere rasch gepflegte Langeweile auf. Eine gute Idee ist hingegen die Möglichkeit, bei Multiplayer-Partien einen Teil des Teams, also Sturm, Mittelfeld oder Verteidigung, übernehmen zu können.

Fazit: "Pro Evolution Soccer" ist zurück im Titelkampf! Stark verbessert zieht "PES 2015" heuer mit "FIFA 15" in spielerischen Belangen gleich. So viel Spaß das Spiel am Rasen jedoch auch macht, am Ende fällt die nicht rundherum gelungene Präsentation doch immer mehr ins Gewicht. "PES 2015" ist also eine tolle Fußballsimulation, das Gesamtpaket bei "FIFA 15" jedoch überzeugender.

Plattform: PS4 (getestet), Xbox One, PC, PS3, Xbox 360
Publisher: Konami
krone.at-Wertung: 8/10

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