Anhörung vor Gericht

Giuliani vertritt “Call of Duty” gegen Noriega

Spiele
10.10.2014 09:34
Ehemaliger Bürgermeister gegen ehemaligen Diktator heißt es kommende Woche in Los Angeles vor Gericht: In einem Streit um die Shooter-Serie "Call of Duty" wird New Yorks Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani den Spieleentwickler Activision gegen Panamas Ex- Machthaber Manuel Antonio Noriega vertreten. Grund des Streit: ein – unrühmlicher – Gastauftritt Noriegas in "Call of Duty: Black Ops II". Activision beruft sich bei diesem auf die geschützte Redefreiheit und rechnet mit einer klaren Abweisung der Klage.

"Manuel Noriega war lediglich ein winziger Teil in 'Call of Duty' und im Rahmen dieser unerhörten Anklage sollte er keinen Cent bekommen", so Giuliani in einer Mitteilung des Publishers. "Sollte er damit durchkommen, würde dieser Fall das gesamte Genre der historischen Fiktion auslöschen. Ich freue mich sehr, die Macher von 'Call of Duty' im Gerichtsverfahren gegen einen verurteilten Straftäter, der nur das amerikanische Rechtssystem verhöhnt und die Meinungsfreiheit angreift, zu vertreten."

Die Geschichten der "Call of Duty"-Serie seien wie viele Filme und TV-Serien aus Schlagzeilen der Geschichte entstanden, rechtfertigte sich Activision. "Vom Kalten Krieg über den Zweiten Weltkrieg bis hin zu den fortschrittlichen Soldaten im kommenden 'Call of Duty: Advanced Warfare' waren die Spiele stets fiktional, jedoch basierend auf historischen Begebenheiten."

In "Call of Duty" kämen regelmäßig "rücksichtslose Diktatoren oder berüchtigte Schurken wie Fidel Castro und Manuel Noriega vor – ebenso gerühmte Helden wie der ehemalige Präsident John F. Kennedy", so der Entwickler weiter.

Activision fürchtet "spürbaren Effekt"
Sollte die Klage von Noriega erfolgreich sein, gibt Activision zu bedenken, gäbe "dies einer Vielzahl historischer und politischer Figuren und deren Erben ein Vetorecht über ihr Erscheinen in sämtlichen Kunstformen. Das hätte einen spürbaren Effekt auf Filme wie 'Forrest Gump' oder 'Zero Dark Thirty', TV-Shows (…) oder auch beliebte Bücher."

Der Antrag des Publishers, die Anklage fallen zu lassen, wurde am 22. September dem Gericht in Los Angeles vorgelegt. In einer Anhörung am 16. Oktober dürfen beide Seiten ihre Ansichten kundtun.

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