Kombi in Kitz

Hirscher Zweiter: “Wollte Startnummer zurückgeben”

Sport
23.01.2015 17:39
Alexis Pinturault hat wie im Vorjahr die Kombination bei den Hahnenkammrennen in Kitzbühel gewonnen. Der Franzose siegte 0,69 Sek. vor Marcel Hirscher, Platz drei ging an den Tschechen Ondrej Bank. Für Hirscher lohnte sich der lange Tag. Weil Kjetil Jansrud nur 7. im Super-G und 9. in der Kombi wurde, baute der Salzburger seine Gesamtführung um 15 Punkte auf 182 Zähler aus.

"Jetzt lache ich wieder. Ich habe echt gedacht, dass es sehr, sehr schwierig wird", sagte Hirscher nach dem Slalom zufrieden. Ihn freute besonders, dass die in dieser Form (Super-G und ein Slalom-Durchgang) zum erst zweiten Mal in Kitzbühel ausgetragene, alpine Kombination am Ende an die Techniker gegangen war. Denn der norwegische Coach hatte am Vormittag den Super-G für Jansrud fast wie eine Abfahrt gesetzt. Weil Jansrud dort trotzdem nur Siebenter geworden war, ging Hirscher im Kampf um den Gesamt-Weltcup als "Tagessieger" hervor.

Und das, obwohl ihm bei leichtem Schneefall auf dem Ganslern kein Ausnahme-Slalom und "nur" die zweitbeste Laufzeit gelungen war. "Auch Alexis hat sich nicht so super gefühlt", wusste Hirscher. "Aber er war der haushohe Favorit und hätte sich nur selber schlagen können", sagte der Österreicher. "Dass Techniker am Podium sind, taugt mir, der Super-G hat mir doch viel abverlangt", strahlte er.

Platz 44 im Super-G
Hirscher selbst hatte im abfahrtsähnlichen Super-G nur Platz 44 belegt. Komplett bereinigt bedeutete dies Platz 20 vor dem Slalom und Startnummer acht, nachdem Weltmeister Ted Ligety schon im Super-G ausgeschieden war und neben Super-G-Gewinner Dominik Paris auch Beat Feuz und Christof Innerhofer für den Flutlicht-Slalom zurückgezogen hatten. Von den Österreichern hatte der Wengen-Vierte Matthias Mayer schon am Vortag seinen Verzicht verkündet.

Slalom-Weltmeister Hirscher überholte in der Entscheidung Konkurrenten wie den fünffachen Kitz-Kombisieger Ivica Kostelic, Wengen-Sieger Carlo Janka oder Olympiasieger Sandro Viletta. Auch Pinturault, der im Super-G 1,31 Sekunden schneller als der Österreicher gewesen war, nahm er über sechs Zehntel ab.

Viertbeste Laufzeit genügte Pinturault
Am Ende konnte er den achten Weltcupsieg des Franzosen, den dritten in der Kombination, aber nicht verhindern. Die viertbeste Laufzeit genügte dem Franzosen, um 45.500 Euro einzustreifen. "Der Super-G war echt schwierig, ich musste im Slalom richtig Gas geben", sagte Pinturault.

Hirscher war über Platz zwei mehr als glücklich. "Heute bin ich ein kleiner Held. Es hätte genauso ein großer Depp daraus werden können. Nämlich dann, wenn alles für die Fische gewesen wäre." Nach der Besichtigung des vom Norweger Tron Moger ausgeflaggten Super-G hatte Hirscher seinem Ärger über das abfahrtsähnliche Rennen Luft gemacht.

Und selbst nach dem Schlusspfiff der Kombi gestand Hirscher noch: "Ich hab vor dem Super-G heute sehr oft darüber nachgedacht, dass ich die Startnummer zurückgebe." Beim Hausberg hatte Hirscher dann auch wirklich eine echte Schrecksekunde zu überstehen.

"Falsche Linie genommen"
"Ich kann den Speed einfach nicht einschätzen, schon gar nicht bei einem Dreifachtor wie in einer Abfahrt. Ich hab einfach die falsche Linie genommen und hab dann fast in einem Tor eingefädelt. Da hätte es mich fast zerrissen", berichtete der dreifache Gesamt-Weltcup-Sieger.

Die Startnummer drei im Super-G sei natürlich ein riesiger Nachteil für Hirscher gewesen. "Das ist keine Ausrede, das sind nur Fakten. Mir wäre natürlich eine höhere Startnummer lieber gewesen. Gerade ein unerfahrener Super-G-Läufer wie ich hätte mit jeder Fahrt eines Konkurrenten viel dazulernen können."

Weltcup-Super-Kombi in Kitzbühel nach Super-G und Slalom:

1. Alexis Pinturault (FRA) 2:01,36 Min. 1:11,46 49,90
2. Marcel Hirscher (AUT) 2:02,05 +0,69 1:12,77 49,28
3. Ondrej Bank (CZE) 2:02,30 +0,94 1:11,07 51,23
4. Ivica Kostelic (CRO) 2:02,33 +0,97 1:12,01 50,32
5. Victor Muffat Jeandet (FRA) 2:02,38 +1,02 1:13,32 49,06
6. Carlo Janka (SUI) 2:02,41 +1,05 1:11,26 51,15
7. Adam Zampa (SVK) 2:02,48 +1,12 1:13,07 49,41
8. Natko Zrncic-Dim (CRO) 2:02,52 +1,16 1:11,49 51,03
9. Kjetil Jansrud (NOR) 2:02,57 +1,21 1:10,77 51,80
10. Mauro Caviezel (SUI) 2:02,62 +1,26 1:11,11 51,51
11. Sandro Viletta (SUI) 2:03,39 +2,03 1:11,35 52,04
12. Maciej Bydlinski (POL) 2:03,50 +2,14 1:12,67 50,83
13. Vincent Kriechmayr (AUT) 2:03,51 +2,15 1:11,23 52,28
14. Romed Baumann (AUT) 2:03,58 +2,22 1:11,20 52,38
15. Klemen Kosi (SLO) 2:03,62 +2,26 1:11,67 51,95
16. Justin Murisier (SUI) 2:03,73 +2,37 1:13,47 50,26
17. Maxence Muzaton (FRA) 2:03,80 +2,44 1:12,49 51,31
18. Andrew Weibrecht (USA) 2:04,33 +2,97 1:10,56 53,77
19. Jared Goldberg (USA) 2:04,34 +2,98 1:12,14 52,20
20. Mattia Casse (ITA) 2:04,77 +3,41 1:11,95 52,82
21. Silvan Zurbriggen (SUI) 2:04,92 +3,56 1:13,59 51,33
22. Siegmar Klotz (ITA) 2:05,84 +4,48 1:11,71 54,13
23. Patrick Schweiger (AUT) 2:05,99 +4,63 1:11,75 54,24
24. Martin Vrablik (CZE) 2:06,18 +4,82 1:15,31 50,87
25. Tim Jitloff (USA) 2:06,32 +4,96 1:13,08 53,24
26. Joachim Puchner (AUT) 2:06,69 +5,33 1:12,17 54,52
27. Krystof Kryzl (CZE) * 2:15,63 +14,27 1:13,63 1:02,00

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(Bild: KMM)



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