An Telefonbetrüger

Schwere Vorwürfe: Hat “Mjam” Kundendaten verkauft?

Web
17.12.2014 12:25
Mjam.at, ein Online-Portal zur Essensbestellung, sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Im Netz kursieren Gerüchte, wonach das Portal Namen und Telefonnummern seiner Kunden an Telefonbetrüger verkauft haben soll, die ihre Opfer mit vermeintlichen Euromillionen-Gewinnen abzocken. Derlei Anrufe hatten sich in Österreich zuletzt gehäuft, die Opfer fragen sich seit Monaten, woher die offenbar im Ausland beheimateten Callcenter ihre Nummer haben.

Es steht Aussage gegen Aussage: Auf der Facebook-Seite des Essenslieferdienstes Mjam.at häufen sich Vorwürfe von Nutzern, das Portal habe ihre Kontaktdaten weitergegeben, weshalb sie nun von anonymen Anrufen belästigt würden. Auch das Nachrichtenportal "Vice" berichtet von Personen, die Mjam.at unterstellen, ihre Kontaktdaten an Telefonkeiler verkauft zu haben. Die Betreiber des Online-Lieferdienstes ihrerseits weisen jede Schuld an den lästigen Anrufen von sich – am Firmenblog und auf Facebook.

Mjam: Weder Daten verkauft noch Hackerangriff
Man habe keine Daten verkauft, heißt es dort. Ein Hackerangriff, bei dem die Kundendaten erbeutet wurden, wird von den Betreibern der Website ebenfalls ausgeschlossen. Man habe nach Bekanntwerden der Vorwürfe ein renommiertes IT-Sicherheitsunternehmen beauftragt, die Mjam.at-Server zu überprüfen, und die Analyse sei ergebnislos verlaufen, beteuert der Lieferdienst. Man gehe davon aus, dass die von den Telefonkeilern genutzten Daten aus anderen Quellen stammen.

Für viele Nutzer ist Mjam.at trotzdem verdächtig. Auf Facebook berichten User, dass die anonymen Telefonkeiler, die sie seit Wochen belästigen, mitunter Adressen angegeben hätten, die im Grunde nur von Mjam.at stammen könnten – etwa, weil es sich um den Wohnsitz des Partners oder der Partnerin handelt, der nur einmalig als Lieferadresse für eine Essensbestellung angegeben wurde. Oder weil die Telefonkeiler die Arbeitsplatz-Adresse, auf die rein zufällig einmal via Mjam.at Essen bestellt wurde, für die Wohnanschrift hielten.

Welle anonymer Abzock-Anrufe in Österreich
Während nach dem Dementi von Mjam.at fraglich bleibt, woher die Anrufer die Nummern ihrer Opfer haben, steht außer Frage, dass in Österreich zuletzt zahlreiche Menschen von ihnen belästigt wurden. Das Vorgehen war stets das Gleiche: Am Handy ruft eine unterdrückte Nummer an, mitunter mehrmals am Tag. Hebt man ab, melden sich Callcenter-Mitarbeiter, die von einem vermeintlichen Lotteriegewinn berichten und versuchen, ihr Opfer in die Falle zu locken.

Sollten Sie Opfer solcher Anrufe geworden sein oder immer noch von den anonymen Anrufern belästigt werden, können Sie Anrufe von unterdrückten Nummern blockieren. Unter Android gibt es Apps wie Calls Blacklist, die diese Aufgabe übernehmen. iPhone-Nutzer können seit iOS 7 direkt in den Einstellungen, Unterpunkt Telefon, eine Liste unerwünschter Nummern erstellen. Dort können auch anonyme Anrufe mit verborgener Nummer eingetragen werden.

Jetzt sind Sie gefragt, liebe Leser: Haben Sie in den letzten Wochen auch verdächtige Anrufe bekommen und sich gewundert, woher die Telefonkeiler Ihre Nummer haben? Was denken Sie, woher haben die Anrufer Ihre Nummer? Sagen Sie es uns in den Kommentaren!

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