Beispielloser Zulauf

Schon 15.000 Ausländer kämpfen für den IS

Ausland
31.10.2014 17:08
Schockierende Statistik der UNO: Die Organisation warnt in einem aktuellen Bericht vor einem nie da gewesenen Zustrom ausländischer Kämpfer zur Terrormiliz Islamischer Staat und ähnlichen Gruppen. 15.000 Männer und Frauen seien in die beiden Länder gezogen, um dort für die Terroristen oder andere extremistische Gruppen zu kämpfen.

"Die Zahlen seit 2010 übertreffen nun um ein Mehrfaches die Summe der ausländischen terroristischen Kämpfer zwischen 1990 und 2010 - und wachsen weiter", zitierte die britische Tageszeitung "Guardian" aus dem brisanten Papier der Vereinten Nationen. Auch die Luftschläge der internationalen Koalition würden den "beispiellosen Zustrom" aus dem Ausland nicht bremsen. Die Dschihad-Touristen kämen demnach auch aus Ländern, die bisher nie etwas mit Dschihadismus zu tun gehabt hätten, so der ernüchternde UN-Befund.

Dschihad-Touristen aus aller Herren Länder
So zählen zu den exotischeren Ursprungsländern unter anderem die Malediven, aber auch Dschihadisten mit chilenisch-norwegischen Wurzeln konnten dokumentiert werden. Eine Liste aller Länder, aus denen die Dschihadisten kommen, enthält der UN-Bericht jedoch nicht. Es gebe aber laut "Guardian" zahlreiche Beispiele von Kämpfern aus Frankreich, Russland und Großbritannien.

Dem deutschen Verfassungsschutz zufolge sind zudem bisher nachweislich 450 vor allem junge Menschen aus Deutschland nach Syrien und in den Irak gegangen, um dort für Extremisten zu kämpfen. Aus dem Innenministerium in Wien hatte es zuletzt geheißen, aktuell seien insgesamt rund 150 mögliche Extremisten aus Österreich nach Syrien gereist oder am Weg dorthin gestoppt worden.

Mit Lösegeldern bereits 45 Millionen Dollar lukriert
Die Propaganda des IS in verschiedenen sozialen Netzwerken spiegle zudem wider, dass seine Mitglieder jung und international orientiert seien, heißt es in dem Bericht weiter. Der IS habe allein von dem Lösegeld für entführte Geiseln mittlerweile einen Geldpolster von rund 45 Millionen Dollar "angespart".

Den rasanten Zulauf zu Gruppen wie dem besonders radikalen IS führen die Vereinten Nationen auch auf den schwindenden Einfluss des Terrornetzwerks Al-Kaida zurück. Während die dogmatische Kommunikation Al-Kaidas potenzielle Rekruten eher abschrecke, greife der IS auf effizientere Methoden wie soziale Netzwerke zurück. Eine neue Art ausländischer Kämpfer fühle sich davon angesprochen.

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