Blutbad in US-Kino

Denver: Zwölf Tote, 59 Verletzte bei “Batman”-Premiere

Ausland
20.07.2012 17:39
Bei einem Blutbad in einem Kino in einem Vorort von Denver sind laut Polizei zwölf Menschen getötet und 59 weitere verletzt worden. Ein 24 Jahre alter Mann hatte in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) während der Premiere des neuen "Batman"-Films "The Dark Knight Rises" das Feuer auf die Besucher eröffnet. Der Schütze wurde verhaftet, es gibt keine Hinweise auf Mittäter.

Die Polizei wurde kurz nach Mitternacht zu dem Kino in einem Einkaufszentrum in dem Denver-Vorort Aurora gerufen. Der Täter sei etwa 15 Minuten nach Beginn von "The Dark Knight Rises" aus einem Seiteneingang in den Kinosaal getreten, berichtete ein Mann dem TV-Sender CNN. Er habe eine Gasmaske getragen und Rauch- oder Gasgranaten gezündet. "Er hatte einen Kanister in der Hand, der ein zischendes Geräusch machte", erklärte ein anderer Kinobesucher. Dann habe der Mann das Feuer eröffnet.

Andere Augenzeugen berichteten, dass der Schütze seinen Amoklauf vorne im Kinosaal begann, hinter der Leinwand oder einem Vorhang hervortrat und die Treppe hochgegangen sei, wie es hieß, mit tödlicher Ruhe um sich schießend.

Viele Zuschauer hätten zunächst nicht gewusst, ob die Schüsse Teil des Actionfilms waren, berichtete ein weiterer Überlebender CNN. "Ich habe zuerst überhaupt nicht begriffen, was los ist", sagte er. "Erst als der Alarm losging, wussten wir, dass etwas faul ist."

Flüchtende trampelten übereinander hinweg
Panik brach aus, die Menschen stürzten in Richtung Ausgang und trampelten dabei laut Augenzeugen übereinander hinweg. Kinobesucher berichteten, dass Menschen blutüberströmt auf dem Boden gelegen seien. Es sollen zahlreiche Kinder unter den Opfern sein. Ein Polizist habe ein leblos erscheinendes kleines Mädchen getragen, schilderte ein junger Mann dem Lokalsender KUSA-TV.

Täter auf Parkplatz hinter dem Kino festgenommen
Mindestens 250 Polizisten waren am Tatort, laut CNN rückte auch das FBI aus. Frank Fania von der Polizei in Aurora erklärte, der 24-Jährige sei am Parkplatz hinter dem Kino verhaftet worden. Er habe eine schusssichere Weste getragen und zwei Pistolen und ein Gewehr bei sich gehabt. Eine weitere Pistole sei später in dem Kino entdeckt worden. Das Motiv des Killers sei noch unklar. Allerdings hat der Mann offenbar in seiner Wohnung mehrere Sprengfallen deponiert (siehe Infobox).

Erinnerungen an das Columbine-Massaker
Aurora im US-Bundesstaat Colorado liegt nur wenige Kilometer vom Städtchen Littleton entfernt. Dort ereignete sich an der Columbine High School wohl der bekannteste Amoklauf der US-Geschichte. Am 20. April 1999 richteten zwei Teenager ein Blutbad an. Ein 17- und ein 18-Jähriger ermordeten zwölf ihrer Mitschüler und einen Lehrer und erschossen sich dann selbst. 24 weitere Schüler wurden verletzt.

Die angeblich von rassistischen Ideen besessenen Teenager zogen damals von Raum zu Raum und feuerten aus Gewehren wahllos auf alles, was sich bewegte. Die meisten ihrer Opfer fanden sie in der Cafeteria und in der Bibliothek. Nach dem Massaker entdeckte die Polizei mehr als 30 Propangasflaschen, die zu Bomben umgebaut waren. Mit ihnen sollte offenbar das ganze Schulgebäude in die Luft gesprengt werden.

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