Fehlten bei Sitzungen

Das sind die faulsten EU-Parlamentarier

Ausland
04.01.2012 18:21
Mehr Fixgehalt, aber dafür weniger Leistung: Obwohl Brüssel 2009 die Jahresgagen für EU-Parlamentarier auf 90.000 Euro vereinheitlicht hat, fehlen just jene Abgeordneten häufiger, die von dieser Novelle profitieren. Führend im Negativ-Ranking: Der Rumäne George Becali (kleines Bild links) schwänzte 73 Prozent der 137 Sitzungen.

Mit dem Beschluss, die Bezüge der Parlamentarier nicht länger an die Gehaltsschemata der Heimatländer zu koppeln, stiegen die Jahresgagen der EU-Abgeordneten aus Rumänien oder Bulgarien 2009 um mehr als 80.000 Euro auf 90.000 Euro an – während jene der Österreicher oder der Italiener deutlich sanken.

Die Folgen der Reform: Der Anreiz, sich auch noch das Taggeld für die Teilnahme an einer Parlamentssitzung abzuholen und sich auch aktiv in den politischen Meinungsbildungsprozess einzubringen, fiel nach dem gewaltigen Gehaltssprung für einige Parlamentarier fast komplett weg.

73 Prozent der Sitzungen geschwänzt
Und die Daten auf der Transparenz-Homepage www.votewatch.eu zeigen, mit welcher Gelassenheit jene EU-Politiker, die seit über 2009 ein Mandat verfügen, die Sitzungen schwänzen: George Becali (53) aus Rumänien, fraktionslos, ein Immobilieninvestor, Träger des rumänischen Bischofskreuzes, ließ sich an 100 von 137 Parlamentstagen nicht blicken. Er pfiff auf 73 Prozent der Sitzungen und kassierte somit für jeden aktiven Plenartag 2.432 Euro – plus jeweils 304 Euro Taggeld.

Platz zwei auf der Liste: der Ire Brian Crowley (46, kleines Bild Mitte), Liberale. Der Jurist ließ 56,2 Prozent der Sitzungen ausfallen und war nur an 60 von 137 Terminen im Plenum. Platz drei hält der Tscheche Jirí Havel (54, kleines Bild rechts), Fraktion der Sozialisten: Der Uni-Professor hatte für lediglich knapp 50 Prozent der Parlamentssitzungen Zeit. Sein EU-Einkommen: 90.000 Euro plus 70 mal 304 Euro Taggeld summieren sich auf 111.280 Euro Gehalt.

Österreicher fleißig
Positiv vermerkt auf "Votewatch": Die österreichischen EU-Abgeordneten sind fleißig – ihre Anwesenheit im Parlament liegt zwischen 88 Prozent (der mittlerweile zurückgetretene Ernst Strasser, ÖVP) und 99,29 Prozent (Martin Ehrenhauser, fraktionslos).

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