Otto Konrad:

“Stadion ist unbenützt!”

Salzburg
28.08.2015 11:59
Der frühere Nationalteamspieler Otto Konrad sitzt heute im Salzburger Landtag und im Aufsichtsrat der Stadion-Gesellschaft. Im "Krone"-Talk spricht Konrad über die Platzproblematik von Austria Salzburg.

"Krone": Herr Konrad, Sie sind seit 2013 Landtagsabgeordneter, durch Ihre Karriere im Fußball natürlich Experte für Sport und nach Ihrem Studium befassen Sie sich viel mit der Gesundheitsproblematik. Nun wollten Sie aktuell und konkret etwas verändern.
Konrad: Es geht um die Absage des Fußballspieles in der Ersten Liga zwischen Austria Salzburg und Wacker Innsbruck. Das Stadion von Schwanenstadt als Ausweichort für das Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko war nicht möglich. Deshalb schlug ich das Stadion in Wals-Kleßheim vor.

"Krone": Da haben Sie ja schon gespielt?
Konrad: Ja, aber nur in einem Werbe-Match für den Tourismus. Mit dem Geld der Steuerzahler errichtete das Land dieses Stadion und schloss mit dem Verein Red Bull einen langfristigen Mietvertrag ab.

"Krone": Sie sitzen im Aufsichtsrat der Stadion-Gesellschaft.
Konrad: Seit 2013 gemeinsam mit Mag. Wolfgang Becker vom Olympiazentrum Rif und Landesrätin Mag. Martina Berthold. Da ich zur Vertraulichkeit verpflichtet bin, ergriff ich die Initiative als Politiker.

"Krone": Sie wollten das Stadion für die Austria öffnen?
Konrad: So ist es. Wir stehen wegen der Länderspiele vor einer 14-tägigen Pause in der Bundesliga. Deshalb hätte sich die Qualität des Rasens wohl kaum verschlechtert.

"Krone": Es dreht sich aber auch um Probleme der Sicherheit.
Konrad: Natürlich. 10.000 Zuschauer, die Security, der Ticket-Verkauf und die Reinigung, die Austria hätte das alles zur Zufriedenheit übernommen.

"Krone": Die Antwort war immer dieselbe?
Konrad: Dass es einfach nicht geht und das sehe ich nicht ein. Überdies räumt der Vertrag mit Red Bull dem Land die Möglichkeit für fünf Veranstaltungen ein, bisher fanden ein Popkonzert und der Auftritt mit Militärkapellen statt. Aber ausdrücklich muss ich festhalten: Die Zusammenarbeit mit Red Bull ist wirklich perfekt.

"Krone": Dennoch liegt Ihnen die Austria am Herzen?
Konrad: Es ist der Verein mit den zweitmeisten Zusehern, er engagiert sich besonders im Jugendbereich und arbeitet durch die Betreuung von Jugendlichen aus 18 Nationen sehr integrativ. Bis zu 200 Nachwuchsspieler werden von dem Team um Gerhard Stöger umsorgt.

"Krone": Untersagt nicht eine Regel die Verwendung eines Stadions für zwei Vereine?
Konrad: Das ist aufgehoben, in Kleßheim sind Red Bull und Liefering nominiert, Grödig ist ein Ausweichstadion. Aber für so einen Notfall existieren viele internationale Beispiele.

"Krone": Das Stadion bleibt also am Wochenende leer . . .
Konrad: . . . und der Abgeordnete Otto Konrad sitzt nicht mehr im Aufsichtsrat. Aus Protest ziehe ich mich zurück, denn die Problematik um die Austria zeigt mir die mangelnden Einflussmöglichkeiten.

"Krone": Ihre Zusammenfassung?
Konrad: Man kann einen Verein nicht ins Exil schicken, es gibt immer schnelle, gute Lösungen.

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