Bei einer Krisensitzung mit den Spar-Managern kamen noch einmal starke Argumente auf den Tisch: "Es geht darum, den Salzburger Unternehmen Unterstützung zu geben, die sie verdient haben", betonte Steidl.
-) Spar bietet die Wirtschaftsgrundlage für viele Salzburger Familien. 3000 Mitarbeiter – ein Drittel davon in der Zentrale – finden beim Konzern Arbeit.
-) Spar ist Salzburgs größter Lehrlingsausbildner.
-) Der Konzern stärkt mit 129 Nahversorgern die Ortskerne in vielen Gemeinden und achtet dabei auch auf ansprechende Architektur. "Alleine in der Stadt haben wir fünf Geschäfte", betonte Spar-Chef Gerhard Drexel (siehe Interview unten).
-) Der Europark hat alle seine Hausaufgaben für die Infrastruktur erfüllt und ist an den öffentlichen Verkehr gut angebunden.
Und beim Blick aus dem Fenster zeigte sich, wie moderat die angedachte Erweiterung von 11.300 Quadratmetern ist. "Viele Shops sind zu kurz und können keine geeigneten Lagerflächen anbieten", betonte Sparmanager und Center-Chef Marcus Wild. Nach dem Baustopp müsse der Europark ja nicht zusperren, ließ ihm die Landespolitik ausrichten. "Die Einschätzung unserer Wirtschaftlichkeit überlasse ich nicht der Frau Rössler", ist Wild sauer. Jedes gesunde Unternehmen müsse sich entwickeln können. Rund 1000 Arbeitsplätze seien bereits an den Online-Handel verloren gegangen. Gearbeitet wird dort bei oft widrigen Umständen. Riesige Lager befinden sich in Polen oder Tschechien.
Für Spar ist Salzburg der negative Ausreißer in Österreich. Das schmerzt, weil ausgerechnet am Sitz der Zentrale boykottiert wird. In einem internen Papier vom März stufte die Raumordnungsabteilung des Landes das Ansuchen (genauso wie das Designer Outlet und Lutz im Pongau) nicht als generell negativ, sondern fraglich ein. Dann kam die politische Entscheidung. SP-Chef Steidl hat Unterstützung zugesagt: "Die Entscheidung ist auch eine Brüskierung gegenüber der Landeshauptstadt. Spar soll von Salzburg aus erfolgreich agieren können."
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