Kampf um Ausbau

Neuer Europark bringt 300 Arbeitsplätze

Salzburg
05.03.2015 18:47
Seit vier Jahren kämpfen die Chefs des Salzburger Europarks um eine Erweiterung der Verkaufsfläche von 11.300 Quadratmetern. Der Grund für den benötigten Umbau ist der immer stärker werdende Online-Handel aus dem Ausland. Die Geschäftsführer Marcus Wild und Christoph Andexlinger befürchten den Verlust von Kunden und Arbeitsplätzen.

"Krone": Marcus Wild, Sie sind Chef der Spar European Shopping Center und Europark-Geschäftsführer und begleiten die Diskussion zur Erweiterung des Europarks seit vielen Jahren. Woran liegt es, dass es bislang zu keine Einigung gekommen ist?
Wild: Diese Frage stelle ich mir auch schon lange. Alle vom Land beauftragten Gutachten zur Genehmigung sind positiv. Dennoch wehrt man sich vehement gegen eine Genehmigung. Und das, obwohl wir mit unserem Konzept seit 1998 jährlich tausende Kunden nach Salzburg bringen.

"Krone": Landes-Vize Astrid Rössler will zudem den Verbau von Grünflächen vermeiden?
Wild: Wir erfüllen alle Anforderungen der Frau Rössler. Es wird keine unbebaute Fläche in Anspruch genommen. Und alle anderen Forderungen wie öffentliche Verkehrsanbindung mit fünf Buslinien, S-Bahn, Fahrradweg–Anbindungen, Parkplätze in der Tiefgarage werden von Europark erfüllt wie an keinem anderen Standort.

"Krone": Welche Konsequenzen könnte ein Nicht-Ausbau für den Europark haben?
Wild: Wir befürchten, dass es in den kommenden Jahren einen Stellenabbau von 180 bis 200 Arbeitsplätzen geben wird, sollten wir keine Modernisierung durchführen können. Die Beschäftigung findet dann in den Auslieferungslagern der Online-Riesen im Ausland statt. Das Schlimme daran: Bereits jetzt fließen etwa 160 Millionen Euro aus Salzburg in den Online-Handel. Das entspricht etwa 800 bis 1000 Handelsarbeitsplätzen.

"Krone": Christoph Andexlinger, welche Änderungen wären aus ihrer Sicht als Europark-Geschäftsführer im Zuge des Flächenausbaus geplant?
Andexlinger: Wir möchten die bereits vorhandene Lagerfläche – in Summe 7.700 m² – zur Verkaufsfläche umwidmen. So haben die einzelnen Geschäftslokale zusätzlichen Präsentationsraum. Zudem ist ein 3.600 m² großer Zubau am Saturn-Parkplatz geplant. Damit würden wir bereits vorhandenen Platz nutzen und keine zusätzliche Grünfläche verbauen.

"Krone": Das ergibt insgesamt eine zusätzliche Verkaufsfläche von 11.300 Quadratmetern?
Andexlinger: Richtig – das bringt uns zwar nicht mehr Kundschaft, wir würden aber auch gegenüber Online-Anbietern konkurrenzfähig bleiben und unseren bisherigen Kunden mehr Auswahl bieten. Das ist uns sehr wichtig.

"Krone": Wie sehen Sie die häufig angesprochene Konkurrenz zur Altstadt?
Andexlinger: Der Europark und die Altstadt sind beide Teil der Stadt Salzburg, wir gehören zusammen und begegnen uns auf Augenhöhe. Salzburg ist eine Einkaufsstadt und soll dies auch bleiben.

"Krone": Herr Wild, welche positiven Effekte würde der Ausbau für den Europark haben?
Wild: Durch die Umwidmung bestehender Lagerflächen und einen Anbau könnten rund 300 neue Stellen geschaffen werden und wir würden 20 Millionen Euro investieren, das stärkt Salzburg als Handelsstadt für die Zukunft.

"Krone": Wie lange würde der Umbau für die Flächenerweiterung dauern?
Wild: Wenn alle Genehmigungen vorhanden sind, rechnen wir mit einer Bauzeit von etwa 14 Monaten.

"Krone": Welche Erwartungen haben Sie an die Zukunft?
Wild: Ich erhoffe mir die Einsicht der Politik, durch eine richtige Entscheidung den Vorsprung Salzburgs als Handelsstadt zu erhalten. Immerhin sind wir mit 2.000 Mitarbeitern in über 130 Betrieben der größte „Arbeitsplatz“ im Land.

"Krone": Würden Sie das Projekt - sollte es zu keiner Lösung kommen - auch auf Eis legen?
Wild: Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Als Geschäftsführer werde ich immer dafür kämpfen.

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