Gold-Heimholung

Nationalbank verweigert Auskunft

Salzburg
01.03.2015 19:18
Ein Rechnungshof-Bericht hat jüngst die Nationalbank zerzaust. Es geht ums Gold, das überall gelagert wird - nur nicht in Österreich. Das interessiert auch den Salzburger Landtag, der sich am Mittwoch damit befasst. Doch die geladenen Experten der Nationalbank wollen dem Land dazu nicht Rede und Antwort stehen.

"Holt unser Gold heim", so der Antrag der Landtagsabgeordneten Helmut Naderer, Otto Konrad und Gabi Fürhapter, der am Mittwoch behandelt wird: "Gerade in Zeiten, wo der Euro von vielen, darunter "Krone"-Autor Dr. Tassilo Wallentin nur mehr als ’bunt bedrucktes Papier‘ bezeichnet wird, wäre es wichtig, stets über Goldreserven verfügen zu können", ist Helmut Naderer überzeugt. Doch der Nationalbank sind die Sorgen des Salzburger Landesparlaments völlig egal: In einem Brief vom 23. Februar erteilen die OeNB-Experten einer Ladung zur Anhörung im Landtag eine ziemlich schroffe Absage: "Die OeNB ist völlig autonom, sie unterliegt keinen Weisungen anderer Stellen, auch nicht des Bundes. Die Entsendung eines Experten erscheint uns unnötig."

Für Landtagsabgeordneten Helmut Naderer ist das "ein unglaublicher Affront und es zeigt auch von einer seltsamen Arroganz der OeNB-Belegschaft. Schließlich ist es doch das Geld und das Gold aller Österreicher, das die OeNB zu verwalten hat." Und das tut sie, wie der jüngste Rechnungshof-Bericht aufdeckte, ohnehin mit vielen Fragezeichen: Zwar hat sich der Bestand des physischen Goldes in den Jahren zwischen 2009 und 2013 von 123,4 Tonnen auf 218,235 Tonnen um 76 % vermehrt, doch alleine 178 Tonnen davon liegen in London.

Verwahrung wird als mangelhaft kritisiert
Und das offenbar unerreichbar für die OeNB, wie der Rechnungshof vermerkt: "Die Verwahrung der Goldbestände der OeNB im Hinblick auf Regelungen betreffend die Sicherstellung der Werthaltigkeit und Existenz der Goldbestände waren in wesentlichen Teilen mangelhaft und unzureichend. In allen Verträgen fehlten Regelungen über Zutrittsmöglichkeiten der OeNB zu den Goldlagerstätten." Die Nationalbank sieht das ganz anders: "Wir versichern ihnen, dass die OeNB die Währungsreserven äußerst sorgfältig verwaltet und dem Bund regelmäßig darüber und transparent Auskunft gibt", heißt es dazu im Schreiben. Der Einladung vor den Salzburger Landtag werden man aber "aus einer Reihe von Gründen nicht Folge leisten." Für Helmut Naderer Ansporn, jetzt erst recht mit der Nationalbank in den Clinch zu gehen: "Das Gold muss zurück und zwar sofort, so wie es ja auch schon Frankreich und Belgien getan haben, die ihr Edelmetall wieder im Land bunkern. Und darüber hinaus gehört es auch in Österreich aus Sicherheitsgründen auf mehrere Standorte aufgeteilt."

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