Trotz Streits

Land hält weiter unbeirrt an Tempo 80-Limit fest

Salzburg
23.07.2016 16:38

Verkehrslandesrat Hans Mayr bekräftigte am Freitag öffentlich, dass er weiterhin hinter dem umstrittenen IG-L 80er stehe. Zwar habe es eine Zunahme von Unfällen durch Fahrstreifen-Wechsel auf der Westautobahn gegeben, insgesamt seien die Zahlen aber rückläufig. Gegner der Maßnahme bestreiten das allerdings.

Mayr beruft sich dabei auf Zahlen der Polizeiinspektion Anif und der Statistik Austria. Letztere berücksichtigt allerdings nur Unfälle mit Personenschäden, Blechschäden werden dort nicht gezählt. "Es ist auf der A1 ein Unfall-Rückgang im Jahresvergleich zu verzeichnen", erklärte Mayr - allerdings sei die Zahl der Unfälle bei Fahrstreifen-Wechsel und bei Auffahrten gestiegen. Experten hatten daher gefordert, dass für Laster ein schärferes Tempo-Limit gelten müsse, damit Autolenker weniger bedrängt werden. Dazu hatte das Land im Frühjahr ein Gutachten in Auftrag gegeben. Wie die "Krone" aber bereits berichtet hat, wird es keine Änderung geben, denn laut Gutachten ist eine Tempo-80 Lösung für alle Fahrzeuge zweckmäßig.

"Regierung muss den Tatsachen ins Auge sehen"
Das entzürnt die Gegner der Maßnahme. "Die Landesregierung muss den Tatsachen ins Auge sehen. Der 80er gefährdet die Verkehrsteilnehmer, er muss weg", so SP-Verkehrssprecher Gerd Brand. Er hat massive Zweifel an Mayrs Ausführungen, weil wichtige Faktoren, wie etwa die Verkehrsstärke, nicht berücksichtigt wurden.

Auch der Unfall-Sachverständige Gerhard Kronreif ist skeptisch: "Wie aus der Statistikauswertung hervorgeht, sind bei Tempo 80 die Fahrstreifenwechsel- und Auffahrunfallzahlen sowie die Unfälle mit Lkw Beteiligung signifikant gestiegen. Die sonstigen Unfälle haben ja mit der Tempo 80 Maßnahme keinen Zusammenhang." Für die Sicherheit sei es unabdingbar, "dass Pkws schneller fahren dürfen als Lkw fahren können." Die Unfall-Hot-Spots verortet Mayr jedenfalls anderswo: Demnach will er die Hochkönig Straße (B164) zwischen Bischofshofen und Mühlbach, die St. Georgener Landesstraße (L205) und die Mittersiller Bundesstraße (B168) sicherer machen.

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