Haubenköchin Maier

Fastensuppe für Arme

Salzburg
27.02.2015 18:41
Johanna Maier, die gekrönte Hauben-Köchin aus Filzmoos, verriet, dass sie mit ein wenig Zimt die Fastensuppe verfeinere: Sie sei dann nach dem Genuss "einfach glücklich". Das waren auch die Gäste in der Erzabtei von St. Peter, die nach dem Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbewegung eifrig spendeten.

Zimt hat eine liebesförderliche Eigenschaft, heißt es auf Wikipedia. Salomon besprengte damit sein Lager, um die Nächte gut zu gestalten. Im Romanischen Gewölbe von St. Peter dachten alle natürlich an die Nächstenliebe: Den Frauen im mittelamerikanischen Nicaragua kommen die Erträge dieser Aktion zugute. Das ärmste Land der Region, gebeutelt von den Revolutionenund den Eingriffen des amerikanischen Geheimdienstes CIA: 1979 flüchtete Diktator Somoza und die marxistischen Sandinisten ergriffen die Macht. Der linksgerichtete Priester und Dichter Ernesto Cardenal unterstützte die Agrarreform.

Von Honduras aus versuchten die Amerikaner, ein zweites kommunistisches Kuba zu verhindern: 60.000 Tote forderte der Krieg. In Zeiten des Machtwechsels verschwimmen die Fronten: Die Sandinisten eigneten sich Teile des Staatsbesitzes an und die Familienclans hatten wieder die wirtschaftliche Macht. Wie immer auf der Strecke blieb das Volk: Den meisten Frauen wird der Zugang zur Bildung verwehrt, Hunger breitet sich aus. Für 350 Frauen und deren Familien aus zwölf Dörfern im Norden des Landes veränderte sich das Leben nachhaltig: Sie lernten Lesen und Schreiben und erhielten eine landwirtschaftliche Ausbildung. Roswitha Hörl-Gaßner Chefin der Katholischen Frauenbewegung von Salzburg, will mit der Aktion ein sichtbares Zeichen gegen die Unterdrückung in Nicaragua setzen. Den Familienfasttag zur Bekämpfung des Hungers in der Welt gibt es bereits seit dem Jahr 1958, 100 Projekte sind in Bewegung gekommen.

Komitee und Segen für Hilfsaktion
Ein Personenkomitee, dem auch "Salzburg Krone"-Chef Hans Peter Hasenöhrl angehört, unterstützt die Aktion: Die Dirigentin Elisabeth Fuchs, Erzabt Korbinian Birnbacher, Bürgermeister Heinz Schaden, Abt Johannes Perkmann aus Michaelbeuern, St. Virgil-Chef Hans Walter Vavrovsky, Generalvikar Dr. Hansjörg Hofer sowie Mitglieder der Stadt- und Landesregierung und Präsidentin Brigitta Pallauf. Erzbischof Dr. Franz Lackner segnete das Suppen-Essen und freute sich über die gelungene Aktion. Für Johanna Maier ist es ein Herzensanliegen für die Fastensuppe zu sorgen. Sie erinnerte sich, dass es im Freien am Alten Markt begann und die Gäste im dichten Schneetreiben standen. Dann übersiedelte die Aktion in den Eingangsbereich des Erzbischöflichen Palais, landete in der Großen Aula und fand jetzt in St. Peter eine Heimstatt. Unterstützt wurden Johanna Maier und ihr Ehemann von den Mädchen und Burschen der Landesberufsschule Obertrum.

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