Zu 90 Prozent soll in Kärnten die 220er-Stromautobahn über den Plöckenpass in Straßen und Forstwegen verlegt werden, auf 22 Kilometer Länge. Umweltschützer, Landwirte und die Initiative "pro Gailtal" waren Sturm gegen die Freileitung gelaufen, jetzt soll 2016 mit der Verlegung der Erdkabel begonnen werden. Die geschätzten Mehrkosten liegen bei nur 25 Prozent.
Bei uns kein Thema, anderswo schon Realität
Experte Wolf-Dieter Schuppe, Gutachter im 380-kV-Umweltprüfungsverfahren für die Gemeinde Koppl, hat sich im deutschen Münsterland selbst vom Fortschritt bei der Erdkabelverlegung überzeugt: "Bei der 181,5 Kilometer langen 380-kV-Verbindung von Meppen in Niedersachsen nach Wesel in Nordrhein-Westfalen wurde eine Teilstrecke bereits unterirdisch verlegt, insgesamt sind drei Kabelverbindungen geplant." Dort hat das Versorgungsunternehmen "Amprion" sogar ein eigenes Besucherzentrum eingerichtet, wo man stolz über die neuen Erdkabel informiert.
Ohne Unterstützung der Menschen nicht machbar
In Deutschland hat Vizekanzler Sigmar Gabriel Ende März einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der den zügigen Ausbau der Stromnetze voran treiben soll: "Planern und Behörden geben wir mit dem Gesetz mehr Möglichkeiten, Erdkabel auf Pilotstrecken in technisch und wirtschaftlich sinnvollen Abschnitten zu testen. Wir brauchen die Unterstützung der Menschen bei der Modernisierung und wollen sie mehr in die Planung einbinden." Koppls Bürgermeister Rupert Reischl und Eugendorfs Bgm. Johann Strasser sagen klar: "Es muss auch bei uns endlich gelingen, die Ignoranz einer bereits vorhandenen Technik zu brechen. Zum Schutz der Menschen und der Natur. Es geht nur mit einem Erdkabel!"
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