Der Kälte entfliehen

Zyperns Schönheit verzaubert auch im Winter

Reisen & Urlaub
22.02.2013 11:51
Interessante Kulturen, spannende Geschichten, freundliche Menschen und eine beeindruckende Landschaft – Zypern hat auch in der kalten Jahreszeit viel mehr zu bieten als nur Sonne, Strand und Meer.

Nach Sizilien und Sardinien ist Zypern die drittgrößte Insel im Mittelmeer. In der Hauptstadt Nikosia leben mit rund 210.000 Einwohnern die meisten Menschen. Die zweit- und drittgrößten Städte sind Limassol mit 170.000 Einwohnern – davon etwa 40.000 Russen – und Larnaca mit 70.000 Einwohnern. Seit 1974 sind etwa 35 Prozent des Nordens unter türkischer Besatzung, der größere Südteil gehört zur Republik Zypern. 

Das warme Klima auf der Insel bietet das ganze Jahr optimale Bedingungen für tropisches Obst wie Bananen, Avocados oder Zitrusfrüchte. Auch die weit verbreiteten Olivenhaine sind eine Augenweide. Die Früchte werden im Herbst geerntet, eingelegt oder zu Öl verarbeitet. Besonders über den westlichen Teil erstrecken sich auch weitreichende Weinberge – es gibt rund 60 Weinkellereien. Edle Tropfen produziert etwa Winzer Chris Lambouri im gleichnamigen Weingut in Platres.

Auch im Winter angenehm warm
"Wir haben einen langen, trockenen Sommer. Es regnet nicht viel, nur beim Troodos-Gebirge fällt dreimal so viel Niederschlag wie an der Küste. Die Gegend heißt deshalb das Grüne Herz Zyperns", weiß Fremdenführerin Dena Markidou. Pro Jahr gibt es etwa 60 Regentage, alle fünf Jahre rechnen die Zyprioten mit einem stärkeren Regenjahr. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 14 und 18 Grad – auch im Winter ist es meist angenehm warm. Mutige wagen sich deshalb auch in der "kalten" Jahreszeit ins Mittelmeer.

Aber nicht nur die wunderschönen Strände locken das ganze Jahr über zahlreiche Fremde an. Rund 100.000 Touristen kommen jährlich auch ins Troodos-Gebirge mit seinen vielen Wanderwegen. Und so ungewöhnlich es auch klingen mag: Sogar Skifahren ist im "Grünen Herz" möglich.

Geschichte und Kultur in Pafos entdecken
Wer hingegen Geschichte und Kultur liebt, kommt genauso auf seine Kosten: In Pafos gilt es beeindruckende geologische Grabungen zu besichtigen, auf der Akamas-Halbinsel sind die Gärten der Aphrodite ein Besuchermagnet. Und unweit davon lockt der Felsen der Aphrodite, wo die Liebesgöttin der Legende nach zum ersten Mal dem Meer entstiegen sein soll. Es heißt, wer den Felsen bei Vollmond dreimal nackt umschwimmt, wird mit ewiger Liebe belohnt. Interessant sind auch die vielen Heimatmuseen, die vom Alltag der Zyprioten erzählen. So wie das Steni Museum of Village Life – ebenfalls in Pafos gelegen. Oder die Kouyiouka-Wassermühle – wo Mehl noch sehr traditionell gemahlen und damit Brot für das angeschlossene Restaurant gebacken wird.

Das kleine, urige Dorf Lefkara ist hingegen bekannt für seine Stickereien und den handgemachten Silberschmuck. Die Handwerkskünste wurden über Generationen weitergegeben. Eine Stickerin preist dort etwa einen wunderschönen Tischläufer, an dem sie neun Monate lang gearbeitet hat, um 200 Euro an.

Ein Kloster und ein Dörfchen in den Bergen
Einen Besuch wert ist auch das in den Bergen gelegene und aus dem 12. Jahrhundert stammende Kloster von Machairas. Rund 25 Mönche leben und arbeiten noch dort, es gibt einen eigenen Klosterladen mit Gewürzen und Kräutern. Westlich davon hat Zypern noch eine kleine Besonderheit zu bieten: das Mini-Bergdorf Fikardou. Die einzigen Bewohner sind eine Mutter mit ihrem Sohn, ansonsten gibt es nur Tavernen, leere Gebäude und Ferienhäuser. Das Dorf steht seit Jahren unter Denkmalschutz, die Häuser werden derzeit renoviert. Wofür genau, wissen die Menschen selbst nicht recht. Doch das Dorf ist als Filmkulisse beliebt. Ein bisschen mehr Leben herrscht da schon in Limassol. Die Stadt wird wegen ihrer vielen Veranstaltungen – wie dem Karneval oder dem Weinfest im Herbst – auch die Stadt der Feste genannt. Das Zentrum ist nicht so stark vom Massentourismus geprägt, die meisten Touristen reisen hier individuell.

Bel(i)ebte Treffpunkte sind außerdem die Tavernen. Bei der traditionell zypriotischen Speisenfolge "Meze" geht es lustig zu. Ein Meze-Essen besteht aus vielen verschiedenen kleinen Speisen, von Gemüsesorten über Oliven, Salate, Weinblätter bis hin zu Fleisch, Fisch oder dem bekannten Halloumi-Käse. Ein Geheimtipp für Genießer ist die urige Taverne Seven St. Georges in Pafos. Alles ist selbst gemacht, der Wirt hat einen eigenen Garten, weshalb die Taverne zur Slowfood Company gehört.

Fazit: Wer nach Zypern kommt, sollte also nicht nur Appetit auf Hotel, Sonne und Meer mitbringen, sondern auch auf interessante, neue Erfahrungen. Denn nur dann können viele der zauberhaften Eindrücke aus zypriotischer Landschaft, Geschichte, Kultur und Kulinarik am Urlaubsende mit nach Hause fliegen.

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