Kulinarischer Hit

Zu Besuch bei den Winzern Südost-Sloweniens

Reisen & Urlaub
19.10.2013 17:00
Zu keiner anderen Zeit im Jahr ist eine Reise zu unserem südlichen Nachbarn spektakulärer als jetzt im Herbst, wenn späte Sonne sanfte Weinhügel und endlose Wälder in warme Goldtöne tunkt. Gelebte Gastfreundschaft, Kellerkultur und kulinarische Schmankerln machen einen Urlaub in Slowenien sowieso unvergesslich.

Ein Land, im Herzen von Europa gelegen, kaum so groß wie Niederösterreich, aber mit absolut beeindruckenden Eckdaten: 349 Berge, die höher als 2.000 Meter sind. 43 verschieden Dialekte, 40 Glaubensrichtungen, 46 Kilometer Küste – und zwei Millionen Einwohner. Willkommen in Slowenien!

Diesmal führt uns die Reise in den südöstlichsten Teil des Landes. In Dolenjska checken wir ein im Bauernhof der Familie Seruga. Ein abgelegenes, schmuckes Anwesen. Das klare Bacherl plätschert zwischen Gäste- und Wirtshaus. Die Patronin trägt üppiges Abendessen auf. Dazu reicht man Cvicek, den renommierten Wein der Region – der fast schon als Botschafter Sloweniens gilt. Spezielle Rotweinsorten werden mit Weißweinen kombiniert. Das Ergebnis ist ein extrem leichter, fruchtiger Tischbegleiter in tiefen Rosé-Tönen.

Zu Besuch bei den freundlichsten Slowenen
Am nächsten Morgen geht's weiter über den Vahta-Sattel in die Bela krajina in das kleine Städtchen Metlika. "Mödling würde es übersetzt bedeuten", erfahren wir von Sabine – unserer herzerfrischenden Reiseleiterin. Und dass die 8.000 Bewohner der Stadt, die am unweit gelegenen wunderschönen Kolpa-Fluss liegt, zu den freundlichsten von ganz Slowenien zählen. Was an einem ganz besonderen Menschen-Mix liegen soll.

"Vor Jahrhunderten sind Uskoken hierhergezogen. Menschen aus Süddalmatien, Montenegro, Bosnien und Serbien", erfahren wir. Und bekommen gleich ein besonderes Beispiel präsentiert. Bei den Winzern von Draici. Seit vielen Jahrhunderten wird nämlich in dem kleinen Dorf eine ganz besondere "Bank-Garantie" gelebt.

Wein als Kapitalanlage
Je nach Größe der Weingärten muss eine bestimmte Menge an Trauben in der "Weinbank" abgeliefert werden. Gemeinsam keltern die 47 Winzer dann einen herben Weißwein, der als Kapitalanlage gilt. Wer einen Liter mitnimmt, muss 1,5 Liter zurückgeben. So der Zinssatz – natürlich mit Augenzwinkern! Und gelebter Tradition. So ist die Tracht aus weißem grob gewebtem Leinen Markenzeichen in der "weißen Krain".

Weiter geht's. Zurück zum Krka-Fluss, wo wir bei einer Floßfahrt "Slowenien-Summer" vom Feinsten erleben dürfen. Nebelschwaden zeichnen weich, Bäume tragen warme Rot-Töne, Weiden neigen ihre Zweige. Lautlos gleiten wir durch das ruhige Wasser. Ein Wasser, das auch eines der schönsten Hotels von Slowenien umspült. Schloss Otocec, das mitten auf einer malerischen Insel liegt. Ein Haus, in dem Geschichte geschrieben – und die Grenzen von Ex-Jugoslawien ausgehandelt wurden.

Übernachtung in urigem Ambiente
Wir aber betten unsere Häupter später – sehr viel spartanischer, aber umso stimmiger – in einem Kellerstöckel. Kleine Häuschen, die hoch oben in den Weinbergen liegen. Holzofen, offenes Feuer, geschnitzte Fensterläden. Eine Landschaft, die Stille spürbar macht.

Und wenige Stunden später ein Erwachen, das unvergesslich bleiben wird: Das Tal liegt noch in Nebel gehüllt, die Sonne bricht langsam durch und beleuchtet den bunten Slowenien-Summer. Gerahmt in einem wunderschönen Regenbogen. So urig kann man Urlaub in den Kellerstöckeln verbringen und den Slowenien-Summer genießen.

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