Kulinarik-Metropole

Brüssel: Eine Reise in den puren Genuss

Reisen & Urlaub
14.12.2013 17:00
In den Schlagzeilen wird Brüssel meist auf seine Rolle als EU-Hauptstadt reduziert. Dabei hat die belgische Metropole so viel mehr zu bieten: Mode, Design, Kulinarik und viel Kultur.

Brüssel zählt zwar nicht zu den ganz großen europäischen Metropolen, gehört aber durchaus zu jenen Hauptstädten, die mehr als einen Besuch wert sind. Etwas mehr als eine Million Brüsseler leben hier. Richtig gewachsen ist die Stadt jedoch erst von 1870 bis 1910. Da hat sich die Einwohnerzahl von 250.000 auf gut 800.000 mehr als verdreifacht. Kein Wunder also, dass zu dieser Zeit auch die Architektur geradezu explodiert ist, und der neu aufkommende Jugendstil – in Brüssel so wie in Paris Art Nouveau genannt – sich ungehemmt ausbreiten konnte.

Bei einem gemütlichen Stadtbummel sieht man unzählige Fassaden mit prächtigen Blumenmotiven und geschwungenen, nicht unbedingt symmetrischen Linien. Der berühmteste belgische Architekt dieser Zeit war Viktor Horta, der seine Spuren überall in Brüssel hinterlassen hat. Übrigens kann man auch sagen, dass einer der berühmtesten österreichischen Jugendstilbauten in Brüssel steht, das Palais Stoclet von Josef Hoffmann. Errichtet und mit selbst entworfenen Möbeln eingerichtet hat er es für den reichen Industriellen Adolphe Stoclet, dem er in Wien begegnet war. Gustav Klimt hat zudem einen bedeutenden Fries für das Esszimmer beigesteuert. Anschauen kann man sich dieses Gesamtkunstwerk allerdings nur von außen, es befindet sich in Privatbesitz und wird noch bewohnt.

Art Nouveau trifft Comic-Manie
Wer eine Vorliebe für Art Nouveau und Jugendstil hat, ist im neu eröffneten Fin-de-Siècle-Museum in Brüssel gut bedient. In einem Rundgang, der tief unter die Erde führt, erfährt man viel über diese spannende Epoche des Aufbruchs in die Moderne, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein jähes Ende fand.

Bekannt ist die belgische Hauptstadt übrigens auch für ihre Comic-Manie. Tim & Struppi haben hier ihre Heimat, so wie die Schlümpfe und Lucky Luke. Sie findet man nicht nur auf den mehr als 30 Comic-Wänden in der ganzen Stadt, sondern auch im riesigen Comic-Museum, das übrigens in einem der bedeutendsten und schönsten Bauten von Viktor Horta untergebracht ist. Dort kann man quasi zwei Fliegen auf einen Streich erledigen.

Dass Brüssel in den vergangenen Jahren auch zu einem echten Modezentrum geworden ist, hat sich herumgesprochen. Bekannte belgische Designer wie Dries van Noten, Martin Margiela, Raf Simons oder Anne Demeulemeester haben hier ihre Läden. Sie alle waren übrigens auf der berühmten Modeschule "La Cambre", die wiederum von einem der bedeutendsten Jugendstil-Architekten, Henry van de Velde, gegründet wurde. Van de Velde ist vor allem in Deutschland bekannt, lebte lange in Weimar und gilt als einer der Gründer des Bauhauses.

Naschkatzen kommen voll auf ihre Kosten
Wer sich mehr für dessen Entwürfe interessiert, ist im Antiquitätenviertel rund um den Platz Grand Sablon gut aufgehoben oder auch im nicht ganz so teuren Marollen-Viertel, wo man neben viel Ramsch und Trödel auch echte Schnäppchen finden kann. Der Grand Sablon ist übrigens die allererste Anlaufstelle für Schokoladenfreunde. Hier befinden sich die Geschäfte der großen Chocolatiers, hier kann man schwelgen und sich genüsslich bei einer heißen Schokolade für die besten Pralinen entscheiden. Dass man hier fast gleich viel Geld ausgeben kann wie bei den Designern im Modeviertel Dansaert, sei nur nebenbei erwähnt.

Einen Besuch wert ist natürlich der Grote Markt oder Grand-Place, der Brüsseler Hauptplatz. Als Österreicher staunt man nicht schlecht über das Rathaus, das als glatte Kopie des Wiener Pendants durchgehen könnte – wäre es nicht gut 400 Jahre älter. Neben den vielen Souvenirläden findet man hier den Traditionsbäcker Dandoy, bekannt für seinen Spekulatius – und jede Menge Lokale, in denen man die herausragende belgische Küche probieren kann. Von Moules frites (Muscheln und Pommes frites) bis hin zu mehrgängigen Menüs bei Sterneköchen wird einem alles geboten. Wer es schafft, in Brüssel schlecht zu essen, der muss schon sehr viel Pech mitgebracht haben. Aber man kann sich dann immer noch mit einem Glas belgischen Biers trösten, da ist die Auswahl noch größer als bei der Schokolade.

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